Accept + The Iron Maidens (22.02.2023, Saarbrücken)

20230222 Accept 00 00 Accept.jpgZum vorerst letzten Deutschland-Konzert der „Too Mean To Die“-Welttournee von ACCEPT, war die Saarbrücker Garage an diesem Mittwochabend mal wieder fast ausgelastet. Und schon vorab kann ich verraten: ACCEPT ist mehr denn je „Restless And Wild“.

 

 

 

 

 

 

 

 

THE IRON MAIDENS

Zunächst aber einmal zum Support; die weltweit beste und von den großen Vorbildern autorisierte „Female Tribute Band“, THE IRON MAIDENS, neben PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS, ebenfalls eine klug durchdachte Entscheidung. Pünktlich um 19:00 Uhr stehen die MAIDENS aus Los Angeles auf der Bühne und performen originalgetreu die alten IRON MAIDEN-Klassiker. Die Sängerin ist hervorragend bei Stimme und die Band spielt die MAIDEN-Songs perfekt nach; auch mit nur zwei Gitarristinnen (Courtney Cox und Nikki Stringfield).

Während sich zu Beginn das Publikum noch eher in Zurückhaltung übt, gibt es spätestens nach der Hälfte der Spielzeit bei „Fear Of The Dark“ kein Halten mehr und der euphorisierte Saal singt den Refrain mit. Höhepunkt des Sets war der anschließende unerwartete Auftritt des ACCEPT-Leadsängers Mark Tornillo, der gemeinsam mit Kirsten „Bruce Chickinson“ Rosenberg und dem Rest der Band, den IRON MAIDEN-Klassiker „Wrathchild“ zum Besten gibt. Mit „Run To The Hills“ und „Number Of The Beast“ endet das kurzweilige einstündige Set und die Powerfrauen hinterlassen zufriedene Fans in Vorfreude auf den Hauptact.

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ACCEPT

Um 20:30 Uhr ist es dann soweit. Erwartungsvolle grauhaarige ACCEPT-Fans der ersten Stunde, Fans mit der endlich wieder ausgegrabenen Metal-Patch-Kutte und Nachwuchs-Fans sollten heute das geboten kriegen, was sie erwarteten: knüppelharte, „deutsche Wertarbeit in Perfektion“, einer der besten Heavy-Bands der Welt, ACCEPT (man merkt, ich bin befangen und gehöre zu den Ur-Fans).
Mastermind Wolf Hoffmann, bestens gelaunt an diesem Abend, zeigt sich permanent mit breitem Grinsen und erhobener Faust als echter Performer, der auf Ausgewogenheit in der Setlist bedacht ist. Obwohl die Band seit dem Einstieg von Mark Tornillo im Jahr 2009 mittlerweile auf fünf klasse Alben und unzählige Hits zurückgreifen kann, bestehen die Konzerte immer noch zur Hälfte aus den ACCEPT-Klassikern der Dirkschneider-Ära.

„Zombie Apocalypse“ und „Symphony Of Pain“, vom jüngsten Album „Too Mean To Die“, bilden den teutonischen Auftakt. Und was soll man sagen: Der Sound ist hervorragend, die Band spielt auf den Punkt genau und Mark Tornillo überzeugt mit seiner rauchigen und kratzigen Stimme, die er mit einigen Bieren während des Konzerts ölt. Die ACCEPT-Klassiker „Restless And Wild“ und „London Leatherboys“ folgen spektakulär den Songs des jüngsten Longplayers und das Publikum bejubelt die alten Songs vielleicht noch etwas mehr.

 

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Mark Tornillo begrüßt anschließend Saarbrücken und prognostiziert eine Show mit „News and Classics“. Vor „Overnite Sensation“ und „Objection Overruled“ erklärt er, dass er sich jetzt mit dem DeLorean zurück in die Achtzigerjahre begibt. Es folgt ein Old- Medley u.a. mit “Demons Night“/“Starlight“/“Losers And Winners“/“Flash Rockin Man“. Schlag auf Schlag schmettert der bestens gelaunte Wolf Hoffmann die neuen und alten Hits dem Publikum „metallisch-melodisch“ um die Ohren. Die Band bildet eine perfekte Symbiose; ihre Spielfreude und Versiertheit ist beeindruckend. Gänsehautfeeling entsteht an diesem Abend wahrscheinlich nicht nur bei mir, wenn Martin Motnik, Philip Shouse, Uwe Lulis und Wolf Hoffmann, vorne am Bühnenrand nebeneinander in die Knie gehen und die drei Flying-V-Gitarren simultan beim „Undertaker“ dem Publikum wie übergroße Phallussymbole entgegenstrecken und ein Riff-Gewitter abfeuern. Kurze Verschnaufpause von den brachialen Krachern dann mit „Shadow Soldier“, der Song, der zeigt, dass Mark Tornillo auch sehr melodisch und gefühlvoll singen kann.

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Bis zum Ende des Sets wechseln sich ständig Klassiker und Songs der Ära Tornillo ab, das Publikum kriegt keine Verschnaufpause und natürlich kann ein ACCEPT-Konzert nicht ohne „Princess Of The Dawn“ auskommen. Wolf Hoffmann zeigt sich dabei sichtlich zufrieden mit dem Gesangverhalten des Publikums. Direkt nachfolgend legen die Jungs noch einen Zahn zu und feuern aus allen Rohren das ultraschnelle „Fast As A Shark“ heraus. Mit dem extrem bejubelten „Metal Heart“, wendet sich die Band dann nochmal neuerem Material zu wie „Teutonic Terror“, dem großartigen „Pandemic“ oder „Hung Drawn And Quartered“. Den Abschluss eines gewohnt überragenden Konzertes machen dann doch noch einmal die Klassiker „Balls To The Wall“ und dem schon fast nostalgischen „I `m A Rebel“ aus der Frühphase der Band, längst Bestandteil der Setlist.

Fazit: ACCEPT ist Teutonenstahl und gehört noch lang nicht zum alten Eisen. Die Jungs sind irre gut eingespielt und die drei Gitarren sorgen für einen unglaublichen Sound, messerscharfe Riffs und geile Double-Leads. ACCEPT waren eben schon immer authentisch und erscheinen eher als Teil der Fangemeinde, nicht als Stars (beim Konzert in Blieskastel z.B. befand sich Bassist Martin Motnik ständig unter den Konzertbesuchern). Jedenfalls hinterlässt der Auftritt für mich die Einsicht, dass in dieser beschissenen Zeit noch alte Werte, in dem Fall, ehrlicher Metal, als temporäre Konstante für ein verdammt gutes Gefühl stehen kann. Seit dem Kauf meines ersten ACCEPT-Albums, „Restless And Wild“, mit dem ich meine Eltern stundenlang in den Wahnsinn trieb, kann ich nur sagen: Danke ACCEPT, für die Reise, die hoffentlich noch lange andauert. (Bernd Eberlein)

 

Setlist THE IRON MAIDENS:

1. The Trooper
2. Back in the Village
3. Caught Somewhere in Time
4. Brave New World
5. Genghis Khan
6. Phantom of the Opera
7. Wasted Years
8. Fear of the Dark
9. Wrathchild (with Mark Tornillo)
10. Run to the Hills
11. The Number of the Beast

 

Setlist ACCEPT:

1. Zombie Apocalypse
2. Symphony of Pain
3. Restless and Wild
4. London Leatherboys
5. The Abyss
6. Objection Overruled
7. Overnight Sensation
8. Demon's Night / Starlight / Losers and Winners / Flash Rockin' Man
9. Breaker
10. The Undertaker
11. Shadow Soldiers
12. Princess of the Dawn
13. Fast as a Shark
14. Metal Heart
15. Teutonic Terror
16. Pandemic
17. Hung, Drawn and Quartered
18. Balls to the Wall
19. I'm a Rebel (with The Iron Maidens)

(Fotos: Klaus)

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