Wenn der Name einer Band auf Deutsch „Grabschaufler“ bedeutet, dann drängt sich das Thema Zombies beziehungsweise Untote regelrecht auf. Umso verwunderlicher ist es da, dass sich GRAVE DIGGER erst mit ihrem am 14.09. erschienenen, bereits neunzehnten, Album „The Living Dead“ diesem Thema annehmen.

Nach dem als kurzes Intro die Melodie von „Schlaf, Kindlein Schlaf“ ertönt, gehen die Gladbecker mit dem Opener „Fear Of The Living Dead“ gleich in die Vollen. Der Song ist eine typische Hymne, wie man sie von GRAVE DIGGER seit Jahrzehnten kennt und auch schätzt. Mit dem darauf folgenden „Blade Of The Immortal“ wird es dann kurz episch bevor mit „When Death Passes By“ das erste Highlight auf „The Living Dead“ ertönt. Dem folgt mit „Shadow Of The Warrior“, das mit einem leichten Folk-Einschlag überzeugt, das nächste auf dem Fuß. Für mich ist das Lied klar das stärkste auf dem Album. „The Power Of Metal“ ist typische GRAVE DIGGER – Kost, die live sicher sehr gut ankommen wird. Mit dem Großteil der 11 Songs (rechnet man den Bonus Track „Glory Or Grave" dazu) verhält es sich wie bei allen Platten, die die Gruppe in den letzten Jahren veröffentlichte. Richtig schlecht ist keiner von ihnen, aber viel Neues wird einem hier nicht geboten.

Allerdings besteht für GRAVE DIGGER auch keinerlei Veranlassung, etwas an ihrer Musik zu ändern. Man veröffentlicht konstant gute Werke und einen großen Stilwechsel würden die Fans Chris Boltendahl und seinen Mitstreitern eh nicht abnehmen. Ab und an streut man jedoch Stücke wie das bereits vorab heftig diskutierte „Zombie Dance“ ein, bei dem man mit RUSSKAJA kollaboriert und das durch seine Mischung aus Polka und Metal schon recht schräg rüberkommt. Groß aufregen muss man sich deswegen, meiner Meinung, jedoch aber auch nicht. Das Ganze ist nichts weiter als ein abgefahrenes Experiment und mit etwas Humor betrachtet sogar ziemlich lustig. Ich musste auf alle Fälle beim ersten Mal Hören herzhaft lachen.

Letztendlich bleiben GRAVE DIGGER ihrem Stil auch auf „The Living Dead“ treu und liefern hier wieder einmal gute Arbeit ab. (Matthias)

Bewertung:

7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:31 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 14.09.2018