Burning Witches - Hexenhammer

burningwitches hexenhammerDer 1486 in Speyer erstmals veröffentlichte und vom Dominikaner Heinrich Kramer, nachdem er mit einer Inquisition in Innsbruck in der Diözese Brixen gescheitert war, unter dem lateinischen Namen „Maleus Maleficarum“ verfasste „Hexenhammer“ zählt zweifelsohne zu den schlimmsten Pamphleten aller Zeiten, dessen Autor für den Tod Hunderter unschuldiger Frauen verantwortlich zeichnet.

Die Thematik erfreut sich im Metal großer Beliebtheit und so verwundert es nicht, dass die Schweizerinnen BURNING WITCHES ihr am 09.11. erschienenes Zweitwerk auf den Namen „Hexenhammer“ getauft haben.

Wessen Debütalbum, welches 2017 erschien, von V.O. Pulver (POLTERGEIST, GURD) und Marcel „Schmier“ Schirmer (DESTRUCTION) produziert wurde, der muss musikalisch schon einiges auf dem Kasten haben. Ich kann mir nämlich nur schwer vorstellen, dass die beiden Herren sich bei ihren vollen Terminplänen mit untalentierten Künstlern abgeben.

„Burning Witches“ habe ich letztes Jahr jedoch irgendwie verpasst, weshalb ich gespannt war, ob Seraina Telli (Gesang), Romana Kalkuhl (Gitarre), Sonia Nusselder (Gitarre), Jeanine Grob (Bass) und Lala Frischknecht (Schlagzeug) den zahlreichen Vorschusslorbeeren auch gerecht werden. Hier erweist es sich sogar als nicht unerheblicher Vorteil die erste Scheibe bisher nicht zu kennen, konnte ich so doch vollkommen unbefangen ans Hören von „Hexenhammer“ herangehen.

Auf das kurze Intro „The Witch Circle“ folgt mit „Executed“ der eigentliche Opener des Albums und der hat es in sich. Die Nummer geht heftig nach vorne und Seraina Telli klingt, als hätte Udo Dirkschneider eine Tochter. Beim folgenden „Lords Of War“ klingt die Sängerin dann gewaltig wie Doro Pesch. Auch wenn sie beide Vergleiche wohl nicht mehr hören kann, so fällt doch auf, dass sowohl Udo als auch Doro einen gewaltigen Einfluss auf die Frontfrau gehabt haben müssen. Nichtsdestotrotz verfügen BURNING WITCHES über genug Eigenständigkeit, um nicht wie eine Kopie daher zu kommen. Stücke wie „Executed“, „Open Your Mind“, „Don’t Cry My Tears“ und der Titelsong überzeugen voll und ganz. „Hexenhammer“ wurde von V.O. Pulver zwar mit einem modernen Klang versehen, klingt aber zu keiner Zeit überproduziert oder glattgebügelt.

Was jedoch nicht hätte sein müssen, ist das Cover von „Holy Diver“. Dieses ist zwar nicht wirklich schlecht, aber zwischen Ronnie James Dio und Seraina Telli liegen, nichts für ungut, gesangstechnisch einfach Welten. Womit ich ausdrücklich nicht sagen will, dass Telli eine schlechte Sängerin ist.

„Hexenhammer“ begleitet mich nun seit einigen Wochen auf meinem Weg zur Arbeit und geht mir trotz zahlreicher Durchläufe immer noch nicht auf die Nerven. Dies spricht ganz klar für dessen Qualität. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 45:51 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 09.11.2018

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