Bloodbound - Rise Of The Dragon Empire

bloodbound riseofthedragonempireNicht erst seit „Der Hobbit“ und „Game Of Thrones“ erfreuen sich Drachen einer großen Beliebtheit. Nein, Erzählungen und Bilder von Drachen sind in vielen Kulturen und Epochen bekannt. Die Feuer speienden Biester sind also mitnichten eine Erfindung der Neuzeit. Auch wenn es so scheint, als käme kein Fantasy Roman dieses Planeten ohne mindestens einen Drachen aus. Da ist es kein Wunder, dass die geflügelten Wesen immer wieder die eine oder andere Band beeinflussen, obwohl zu dem Thema eigentlich bereits alles gesagt ist.

Doch warum nicht den momentanen Hype um George R.R. Martin ausnutzen und noch ein weiteres von seinem literarischen Schaffen inspiriertes Album auf den Markt werfen? Ein Gedanke, der ja auch vollkommen berechtigt ist, aber mittlerweile schlicht und einfach von viel zu vielen Musikern im Bereich Heavy und Power Metal auch in die Tat umgesetzt wird. Mit einigen Ausnahmen jedoch meist mehr schlecht als recht.

Diese Kritik müssen sich auch BLOODBOUND gefallen lassen, die mit ihrer bereits achten Scheibe „Rise Of The Dragon Empire“ genau dort weitermachen, wo sie mit dem Vorgänger „War Of Dragons“ 2017 aufhörten.

Scheinbar haben sich die Schweden für ihr neues Album vorgenommen, noch epischer und bombastischer zu werden. Nun, dieser Schuss ging gewaltig nach hinten los.

Doch der Reihe nach. Sieht man sich das mit spitzen Zähnen und ebensolchen Klauen bewehrte Ungetüm auf dem Cover an, so mag man denken, dass BLOODBOUND eventuell ein genauso aggressives Stück Musik am Start haben.

Doch leider ist „Rise Of The Dragon Empire“ nicht der Smaug unter den Metal Alben, sondern eher die musikgewordene Version von „Elliot, das Schmunzelmonster“ geworden. Die 11 Songs plätschern recht belanglos vor sich hin und glänzen mit Ausnahme des Titelsongs und des gelungenen „Balarion“ mit Ideenlosigkeit. Wer bisher dachte, HAMMERFALL hätten peinliche Texte, wird von BLOODBOUND eines besseren belehrt. Ich frage mich ernsthaft, warum man überhaupt zwei Gitarristen, einen Schlagzeuger und einen Bassisten in seinen Reihen hat. Fredrik Bergh (Keyboards) und Patrik J Selleby (Gesang) könnten genauso gut auch als Duo unterwegs sein. Vom Rest der Truppe hört man eh nichts.

Vielleicht sollte mal jemand Herrn Bergh mitteilen, dass epische Songs eben nicht entstehen, indem man alles mit fetten Keyboardteppichen zukleistert, sondern dadurch, dass man die Möglichkeiten nutzt, die einem zwei Gitarristen bieten. Sänger Sellenby tut mir persönlich regelrecht leid, weil man merkt, dass er einen deutlich besseren Job machen könnte, wenn man ihn denn lassen würde.

Sorry, aber ich weigere mich „Rise Of The Dragon Empire“ als irgendeine Art von Metal zu titulieren. Auch wenn man das Ganze wohl als Power Metal bezeichnet, fehlt hier wie bereits beim Vorgänger, eindeutig die Power. Metal? Wenn das Metal ist, dann sind SANTIANO härtester „Viking Metal“.

Wer das Debütalbum „Nosferatu“ (2006) kennt, der wird kaum glauben, dass hier die gleiche Band am Werk ist. (Matthias)

Bewertung:

Matthias4,5 4,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:50 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 22.03.2019

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