Lord Dying - Mysterium Tremendum

LordDying MysteriumTremendumÜber diese Formation wusste ich bisher nicht allzu viel. Aufgefallen sind sie mir im Zuge der Tour mit CROWBAR, was allerdings nicht die erste größere Supporttour war. Angefangen als Gitarrenduo entstand nach etlichen Jahren endlich LORD DYING, die sich allerdings immer noch am Selbstfinden sind. Oder haben sie sich bereits mit dem nun dritten Album gefunden?

„Mysterium Tremendum“ ist laut Aussage der Band das Album, was sie seit jeher machen wollten. Horcht man da mal in das Debüt „Summon The Faithless“ oder auch den Nachfolger „Poisoned Altars“, stellt man schnell fest, dass Album Nummer drei schon ein gewaltiger Schritt in Richtung Selbstfindung sein muss, unterscheidet es sich doch von den beiden Vorgängern.

Abwechslung wird hier richtig groß geschrieben, vor allem wird aber mal das harte Terrain immer wieder mal verlassen, um seicht und emotional vorzutragen, um was es konzeptionell auf dem neuen Album geht – den Tod. Nichts Neues, denkt man sich, aber jeder geht mit dieser Thematik anders um. Selten findet man hier eine aggressive Herangehensweise, sondern eher eine transzendentale Vision, die balladesk, ruhig und sphärisch dargestellt wird.
Wer LORD DYING bisher als Heavy-Sludge-Band kannte, wird überrascht sein oder auch enttäuscht. „Mysterium Tremendum“ ist ein sehr ruhiges und besinnliches Werk geworden, sehr persönlich und sehr indirekt für den Zuhörer. Viele Stilrichtungen dienen da als Ausdrucksmittel, man hört die verschiedensten Herangehensweisen, mal klingt es nach TOOL, mal nach MASTODON, dann wieder eher wie QUEEN oder auch PINK FLOYD.

Bei aller Liebe zum Detail klingt die Scheibe allerdings noch etwas zu sehr perspektivlos, hier ist der rote Faden nicht erkennbar, der gerade bei einem Konzeptalbum klar vorhanden sein sollte.
Für die Verwirklichung ihrer musikalischen Vorstellungen haben sich die Gründungsmitglieder und Gitarristen Erik Olson und Chris Evans eine neue Rhythmustruppe angeschafft. Mit Matt Price am Bass sowie Chase Manhattan am Schlagzeug gibt es hier über 50 Minuten Kopfkino über das Tabuthema Tod. Olson hat dabei ganz schön was an seinem Gesang geschraubt und grunzt nur noch selten mal.

Alte Fans von LORD DYING werden vielleicht enttäuscht sein, aber mit „Mysterium Tremendum“ haben sie auch die Gelegenheit ein breiteres Publikum anzusprechen. Dennoch bleibt zu hoffen, dass Album Nummer vier orientierter und stringenter wird, denn sonst bleibt bei so manchem Hörer nur ein irritiertes Kopfschütteln zurück. (Jochen)

 


Bewertung:

Jochen7,5 7,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 53:24 min
Label: eOne / SPV
Veröffentlichungstermin: 26.04.2019

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