Cranial - Alternate Endings

cranial alternateendingsCRANIAL gehören zu den wenigen Bands, die mich live sofort so überzeugen konnten, dass ich mir noch auf dem Konzert das Debütalbum gekauft habe. Da waren sie als Vorband von AHAB unterwegs und ich war sofort begeistert. CRANIAL wurden 2014 von Michael Melchers gegründet, nachdem sich OMEGA MASSIF im gleichen Jahr aufgelöst hatten. Man kann CRANIAL also durchaus als Nachfolgeband der Würzburger verstehen. Und wem damals OMEGA MASSIF gefielen, der sollte auch hier mal reinhören.

Drei Jahre nach dem Debüt erscheint nun mit „Alternate Endings“ das zweite Album. Wieder sind lediglich vier Songs auf dem Album enthalten, allerdings kommt man damit trotzdem auf über 45 Minuten Spielzeit. Und das ohne eine Sekunde langweilig zu sein. CRANIAL sind Meister darin, Soundwände von unglaublicher Dichte aufzubauen und den Hörer darin vollkommen eintauchen zu lassen.

Der Opener „Faint Voice“ startet ganz ruhig und leise, kriecht langsam aus der Tiefe hervor und wird dann richtig mächtig. Die Gitarren dröhnen stellenweise fast unerträglich, der Gesang wird eher als zusätzliches Instrument eingesetzt. Lange Instrumentalpassagen wirken geradezu hypnotisch und saugen den Hörer tief in diese Welt.

„Unceasing Lack“ ist im Gegensatz zum Opener ruhiger und wirkt weniger hektisch, in den ruhigen und getragenen Passagen erinnert man ein wenig an die Franzosen ALCEST. Und während das Stück dort tieftraurig wirkt, entwickelt es sich im weiteren Verlauf zu einem düsteren und bösen Song.

Mit Stimmen aus einem panischen Menschengewirr beginnt „Burning Bridges“, mit unter neun Minuten der kürzeste Song des Albums. Und gleichzeitig auch der eingängigste, falls man das über irgendeinen Song der Band überhaupt sagen kann. Das hier ist auf jeden Fall ein Stück, das ich verdammt gerne live sehen würde.

Und auch bei „Holistic Figure“ setzt man zu Beginn auf Soundsamples und startet den Song mit einer gebetähnlichen Ansprache, die in sphärische Klänge übergeht, die sehr an die großartigen Norweger SPURV erinnern. Der längste Song beinhaltet sowohl verträumte Passagen, bei denen man einfach nur die Augen schließen und genießen kann, aber auch düstere und bedrohliche Parts. So zeigt „Holistic Figures“ noch einmal die gesamte Bandbreite an Emotionen, die man auf diesem Album finden kann. Mal schnell, mal fast doomig, mal atmosphärisch verträumt, mal drohend. Soundwände, zwischen denen man sich verlieren kann. Musik, die man am besten mit geschlossenen Augen hört. CRANIAL können auch mit dem zweiten Album auf der ganzen Linie überzeugen. (Anne)

Bewertung:

Anne9,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 48:02 min
Label: Moment Of Collapse Records
Veröffentlichungstermin: 27.09.2019

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden