Blackfield - For The Music

blackfield forthemusicBLACKFIELD war anfangs eines dieser vielen Projekte, die Sinn ergaben und Spaß machten. Der israelische Musiker Aviv Geffen, der eher für Popmusik steht und Steven Wilson von PORCUPINE TREE, einer der Meister des modernen Progressive Rock, machten gemeinsame Sache und auf den ersten beiden Alben „Blackfield“ und „Blackfield II“ funktionierte das sogar sehr ansprechend.

Auf diesen beiden Alben trafen sich anspruchsvolle Pop- und Rockmusik in einer angenehmen Mitte, die Musik hatte für den Hörer einen schönen Wohlfühlcharakter. Die Songs waren weder zu seicht, noch zu anspruchsvoll, auch Vergleiche mit THE BEATLES waren gar nicht so abwegig.
Wenn man bedenkt, dass diese beide Alben 2004 und 2007 erschienen sind, ist das eine ganze Weile bereits her. Zwar gab es danach noch drei weitere Alben, bei zweien davon hatte Aviv Geffen klar die kreative Oberhand inne, und irgendwie schien die Luft zunehmend raus zu sein, denn begeistern konnten maximal nur noch einzelne Songs und nicht mehr ganze Alben.

Drei Jahre nach „Blackfield V“ erschien im Dezember des vergangenen Jahres ein weiteres Album von Geffen und Wilson, das dieses Mal mit „For The Music“ wieder einen eigenständigen Titel bekommen hat. Grob gesagt wurden sechs der neun auf dem Album enthaltenen Stücke von Aviv Geffen inspiriert und bei dreien ist Steven Wilson als Sänger mit dabei. Als Komponist wird allerdings bei allen Songs Aviv Geffen geführt.

Ich würde jetzt gerne sagen, dass dieses Album wieder ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber ehrlich gesagt ist es das nicht, BLACKFIELD dümpeln weiter mehr oder weniger ideenarm vor sich hin und man fragt sich wirklich, wann endlich mal einer den Stecker zieht.

„Summer’s Gone“ und „After All“ erinnern an überproduzierte COLDPLAY Songs und auch wenn das Titelstück eine schöne dynamische Einleitung besitzt, bleibt am Ende nur eine recht monotone Nummer übrig. Immerhin kann man hier nicht mehr sagen, dass es nur der fehlende Einfluss von Steven Wilson ist, der den Unterschied macht, denn auch die drei von ihm eingesungenen Songs hätten vermutlich auf seinen Soloalben keinen Platz gefunden.

Am besten gefällt einem dieses Album in den Momenten, in denen es ruhiger zur Sache geht, nur ein Piano und das Orchester wie in „It’s So Hard“, das kann man sich gut anhören, auch wenn der Text total kitschig ist. Auch die zweite akustische Nummer „Garden Of Sin“ besitzt im Gegensatz zu den meisten Songs des Albums eine emotionale Komponente und kann als gelungen angesehen werden. Und ja, bei „Falling“ denkt man tatsächlich kurz auch mal zurück an die gute alte Zeit als PORCUPINE TREE noch existierten.

Ob „For The Music“ jetzt etwas besser oder etwas schlechter ist als „Blackfield IV“, „Blackfield V“ oder „Welcome To My DNA“, spielt dann am Ende des Tages auch keine Rolle mehr. Ich bin sicher, wenn ich in ein paar Jahren über „Blackfield VII“ schreiben werde, werde ich mich an „For The Music“ kaum mehr erinnern können. Irgendwie schade, irgendwie fast schon zu erwarten. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20165,0 5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 30:20 min
Label: Warner Music
Veröffentlichungstermin: 04.12.2020

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