Erasion - Erasion

erasion erasionJetzt ist es ja ohnehin schon erstaunlich, wie viele Metalbands es auf den Färöern bei gerade einmal rund 52.000 Einwohnern überhaupt gibt. Und doch entstehen in dieser Szene immer wieder neue Bands – und immer auf einem hohen qualitativen Level. Gut, es sind nicht immer komplett neue Gruppen, so wie auch in diesem Fall bestehen sie oft aus etablierten Musikern, die bereits in mindestens einer anderen Band aktiv sind. Im Falle von ERASION sind bzw. waren die beteiligten Musiker aktiv in HAMFERÐ, SIC und AMOKK.

Den größten Wiedererkennungswert hat dabei sicher Sänger Mikkjal Gaard Hansen (SIC), dessen markante, kräftige, oft fast schon bellende Stimme sofort auffällt. Die Debüt-EP des Vierers besteht gerade einmal aus drei Songs, verteilt auf knapp 15 Minuten. Da bleibt nicht viel Zeit für große Intros und ähnlichen Käse, hier geht es direkt zur Sache und getreu dem Songtitel „Faceplant“ gibt es hier gleich ordentlich was auf die Fresse. Dabei erinnert man etwas an eine wilde Mischung aus SOILWORK und DISTURBED. Dass man nicht unbedingt aufs Tempo drücken muss um das richtige Maß an Brutalität zu erreichen das beweisen ERASION bei diesem Song mit Leichtigkeit. Doch genauso plötzlich wie der Song angefangen hat, endet er auch.

Bei „Suffering Prometheus“ legt man in Sachen Härte nochmal eine Schippe drauf. Die Gesangslinien erinnern hier ein wenig an Mikkjals Einsatz auf der letzten GORESQUAD-Scheibe, instrumental geht es hier mehr in Richtung alte IN FLAMES und während in den Strophen die Gitarren hart grooven, findet man im Refrain Melodien, die sofort ins Ohr gehen. Sehr schön. Das ist genau die Richtung von Melodic Death, die mir gut gefällt, genau die richtige Mischung zwischen Härte und Melodien und meiner Meinung nach ist „Suffering Prometheus“ der stärkste Song auf der EP.

„Tenfold“ beginnt zunächst etwas verhaltener, wird dann jedoch fast schon etwas progressiv, schwingt anschließend aber wieder mehr Richtung SOILWORK und wird schließlich fast schon thrashig, ja gegen Ende regelrecht sperrig. Zudem steht mir hier der Gesang etwas zu sehr im Vordergrund. Das wäre aber auch das einzige, was man an diesem grundsätzlich starken Song aussetzen könnte.

Alles in allem ist „Erasion“ aber ein verdammt starkes Debüt, bei dem man sich sofort mehr wünscht. Nur drei Songs vorzulegen ist ein bisschen wie anfixen und dann keinen Stoff liefern. Ich hoffe also, dass das nicht für lange Zeit das letzte Lebenszeichen war, sondern dass wir in nicht allzu ferner Zukunft auch mit einem kompletten Album rechnen können. ERASION erfinden zwar nicht gerade das Rad neu, aber was sie hier abliefern klingt frisch, wütend und hat einen schönen fetten Sound, für den mit Daniel Bergstrand und Jocke Skog auch keinen Unbekannten verantwortlich sind. (Anne)

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 3
Spielzeit: 15:19 min
Label: Tutl Records
Veröffentlichungstermin: 05.02.2021

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