Erik Cohen - Northern Soul

erikcohen northernsoulDen norddeutschen Sänger ERIK COHEN (auch bekannt von der Band SMOKE BLOW) habe ich so richtig erst mit seinem dritten Album „III“ kennengelernt, das bewies, dass es gut funktionieren kann, wenn man Deutschrock mit Singer/Songwriter Mucke kombiniert. Also zumindest im Falle von ERIK COHEN klappt das Ganze, da der Kerl einfach authentisch und cool ist und einfach über die Dinge seines Lebens singt, die ihm etwas bedeuten.

Genau das tut er dann auch auf seinem vierten Album „Northern Soul“, dessen Titel zu allererst einmal irritiert, da es trotz des englischsprachigen Albumtitels zum Glück nur deutsche Texte gibt.

Eröffnet wird das Album mit Wellenrauschen und dem arg melancholisch wirkenden „Intro“ (Northern Soul)“, bevor es mit „Nach Dem Sturm“ und „Millionenstadt“ in gewohnter ERIK COHEN Manier weitergeht. Bereits bei den einzelnen Songtiteln wie „Millionenstadt“, „Junger Matrose“ und „Schleswig-Holstein“ kann man erkennen, dass es erneut bevorzugt um seine norddeutsche Herkunft geht.

Mit „Bomberjacken“ gibt es quasi einen Nachfolgesong zu „Englische Wochen“ vom Vorgänger zum Thema Fußball, „Halloween“ scheint so eine Art Tribut an Pete Steele und TYPE O NEGATIVE zu sein, und mit „Doomrider“ gibt es auch erneut was für die Biker. Das wirkt alles authentisch und gut gemacht, da kann man echt nur wenig meckern, stilistisch weitet ERIK COHEN sein Spektrum ein wenig aus, manche Songs klingen in meinen Ohren mehr nach New-Wave oder von mir aus auch nach Post-Punk, „Northern Soul“ wirkt insgesamt etwas dunkler als sein Vorgänger.

Im direkten Vergleich mit „III“ fehlen mir etwas die Hymnen wie beispielsweise „Hart Am Overkill“, außerdem glaube ich, dass es ERIK COHEN gut tun würde, im Studio mal mit anderen Musikern zu arbeiten. Betrachtet man beispielsweise isoliert das Schlagzeug bei diesem Album, dann klingt das alles zwar songdienlich, über die Albumdistanz dann aber leider sehr gleichförmig, so als gäbe es immer nur ein Tempo und einen Groove. Bei ERIK COHEN erwarte ich natürlich kein Progressive Rock Drumming, aber etwas mehr Vielfalt wäre ein guter Schritt in Richtung goldene Mitte.

Das soll die vorhandenen Qualitäten von „Northern Soul“ jetzt nur ein klein wenig schmälern, weil auch diese Platte echt cool geworden ist, wenn es nach mir geht, darf beim nächsten Mal gerne etwas mehr Mut dazu kommen, es muss ja nicht gleich ein Konzeptalbum über Bayern sein. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 40:45 min
Label: RYL NKR Recordings
Veröffentlichungstermin: 26.02.2021

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