Anfang der Neunzigerjahre schwappte der damals in Amerika bereits recht populäre Splatterpunk auch zu uns rüber. Dieses Subgenre der Horrorliteratur unterschied sich vom klassischen Horror der Marke Stephen King oder Dean R. Koontz durch seine explizite Gewaltdarstellung und trat das damals recht angestaubte Literaturgenre kräftig in den Hintern. Die bekanntesten Autoren dieser Literaturgattung dürften wohl Clive Barker und Jack Ketchum sein. Wo der Psychopath bei King das Messer nur ansetzte, da benutzte er es bei Ketchum für noch ganz andere Dinge.

Die finnischen Vogelscheuchen SCARECROW zollen dem Ganzen und vor allem George A. Romero und seinen Filmen „Night Of The Living Dead“, „Dawn Of The Dead“, „Day Of The Dead“ und „Evil Dead“ auf ihrem bereits sechsten Album „Splatterpunk“ nun Tribut.

Die 2000 in Hyvinkää gegründete Gruppe alleine dem Horrorpunk zuzuordnen hieße jedoch, sich die Sache zu einfach zu machen, denn im Gegensatz zu Millionen anderen Bands in ihrem Genre klingen die Finnen eben nicht wie die MISFITS.

Nummern wie „Stand Up And Die“ oder „Mark Of The Werewolf“ sind um einiges härter und erinnern eher an MUNICIPAL WASTE oder TOXIC HOLOCAUST. Bei „ZMB2 (Dawn Of The Dead)“ kommt dann aber doch das Erbe der MISFITS durch.

16 Songs wirken zunächst einmal wie sehr viel sieht man aber, dass mit „Nocturnal Bird“ die längste Nummer gerade einmal 3:11 Minuten lang ist, dann wird einem klar, dass die Angelegenheit recht kurzweilig ist.

Zudem sind SCARECROW hier deutlich um Abwechslung bemüht und liefern mit „Nothing In The Mirror“ und „Nocturnal Bird“ richtig gute Lieder ab.

Leider krankt das Album am unglaublich schlechten Sound. Dieser soll wohl authentisch wirken, ist aber einfach nur mies und verhindert eine höhere Bewertung. (Matthias)

Bewertung:

6,5 / 10

Anzahl der Songs: 16
Spielzeit: 30:04 min
Label: 82 Records
Veröffentlichungstermin: 08.08.2021