Endarken - The Plague Of Truth

endarken theplagueoftruthENDARKEN ist eine Band, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Nie gehört. Aber dann war ich im September, genauer gesagt eine Woche nach Release des Albums, auf dem Copenhagen Metal Fest, wo die Dänen auch spielten. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, sie mir anzusehen, aber ein Kumpel schleppte mich mit und meinte, die müsste ich sehen. Er klärte mich auch darüber auf, dass deren Drummer mal bei den Färingern SIC (absolut empfehlenswerte, leider nicht mehr existente Band, da darf jeder gerne mal reinhören) spielte.

Und was soll ich sagen? Bei ENDARKEN war die Hölle los. Der Konzertsaal proppenvoll, dazu Crowdsurfer ohne Ende und ein Moshpit durfte natürlich auch nicht fehlen. Alleine für dieses Konzert, bei dem man Corona mal kurz vergessen konnte (in Dänemark waren zu dem Zeitpunkt alle Einschränkungen aufgehoben), bin ich der Band dankbar. So eine Energie habe ich schon lange bei keinem Konzert mehr erlebt (auch wenn es mich fast mein Bier gekostet hat). Nach dieser Show musste ich natürlich auch in das gerade erschienene Album reinhören.

Gegründet wurde die Band 2017, das Debütalbum wurde bereits im letzten Jahr fertiggestellt, wird aber nun erst veröffentlicht. „The Plague Of Truth“ ist dabei genauso kompromisslos wie der Auftritt der Band, den ich erleben durfte. Nach einem sehr kurzen Intro geht es mit „Prophets Of Apathy“ gleich in die Vollen. Ohne Pause geht es mit „Da Stargo Tora“ weiter; in Sachen Härte und Geschwindigkeit steigert man sich hier sogar noch, dafür gibt es im Refrain sogar eine absolute Ohrwurmmelodie. Die aggressiven Growls passen perfekt und so schickt man hier eine verdammt starke Nummer früh ins Rennen.

Etwas weg vom Thrash Metal und mehr hin zum Schwedendeath bewegt man sich mit Songs wie „Reawake The Wolves“, einem schönen Banger, der immer mal wieder mit tollen Gitarrenläufen begeistern kann. Aber auch „Reign Of Disgrace“ erinnert hier und da an alte (sehr alte) IN FLAMES.

Deutlich härter wird es wieder mit „Insurmountable“ (trotz fast schon atmosphärischer Zwischenparts) und vor allem „Seraphim“, einem Song, der von Anfang bis Ende einfach nur Spaß macht. Wer hier nicht mitbangt, dem ist auch nicht zu helfen. Etwas ganz besonderes hat man sich für den quasi-selbstbetitelten Song „Endarkened“ ausgedacht. Während solche Songs bei den meisten Bands ja besonders bombastisch, besonders hart oder wie auch immer besonders ausfallen, so ist er bei ENDARKEN besonders – ruhig. Und in dem Sinne noch nicht einmal ein richtiger Song, sondern lediglich eine Aneinanderreihung von diversen Soundsamples, die eine unheimliche Atmosphäre schaffen, bevor es mit „The Struggle“ gleich wieder richtig losgeht.

„The Pledge“ zeigt wieder ein anderes Gesicht der Band. Verspielte Gitarren läuten den Song ein, kurz darauf kommen auch die Drums leicht angeproggt daher bevor man zurückkehrt zum harten Thrash, der den Sound der Band ausmacht. Das harte und brutale „Dead Swan Ballet“, das aber durchaus die eine oder andere schöne Melodie enthält, stellt dann einen würdigen Abschluss des Albums dar. Hier kann man noch einmal alles geben.

Damit haben ENDARKEN ein verdammt starkes Debut vorgelegt und gehören zu den Bands im Thrash/Death-Sektor, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte. Denn nicht nur auf Platte kann der Fünfer überzeugen, auch live sind sie eine ordentliche Hausnummer. (Anne)

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 45:20
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichtungstermin: 10.09.2021


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