Bullet For My Valentine - Bullet For My Valentine

bfmv bfmvMit ihrem 2018 veröffentlichten sechsten Album „Gravity“ haben mich BULLET FOR MY VALENTINE, offen gesagt, bitter enttäuscht. Was war nur aus der Band geworden, die 2005 mit ihrem Debüt „The Poison“ eines meiner absoluten Lieblingsalben veröffentlicht hatte? Ja, ich weiß, die Waliser haben von Anfang an polarisiert und nicht wenige altgediente Metalheads meiden die Gruppe wie der Teufel das Weihwasser. Aber ich konnte den bisherigen Scheiben immer etwas abgewinnen. Auch wenn meiner Meinung keines der Nachfolgewerke an „The Poison“ herankommt.

Doch was BULLET FOR MY VALENTINE auf „Gravity” taten, konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Okay, vor der Veröffentlichung hatte sich so einiges getan. So kamen mit Jason Bowld (Schlagzeug) und Jamie Mathias (Bass) gleich zwei neue Mitglieder in die Band, und Frontmann Matt Tuck hatte gerade eine Scheidung hinter sich. Doch leider war das Album damals mehr ein Zeugnis von Tucks Gemütszustand als irgendetwas anderes. Die dort zu hörenden elektronischen Elemente passten nach Ansicht vieler nicht zu einer Band, die man vorher eher im Bereich des Modern Metal verortete.

Das auf Album Nummer 6 Gebotene war einfach viel zu soft und viel zu sehr eine Anbiederung an den Mainstream. Was war also die Folge?

In den folgenden 3 Jahren verloren BULLET FOR MY VALENTINE gewaltig an Boden. Die Konkurrenz lief ihnen den Rang ab. So veröffentlichte ausgerechnet der ehemalige Schlagzeuger Michael „Moose“ Thomas mit KILL THE LIGHTS und „The Sinner“ (2020) genau das Album, das man sich eigentlich von BULLET FOR MY VALENTINE gewünscht hatte.

Darüber, dass die US-Amerikaner TRIVIUM im Modern Metal mittlerweile das Maß aller Dinge sind, braucht man wohl nicht zu diskutieren. Was also konnten BFMV tun, um verlorenen Boden wiedergutzumachen? Nun, die einzige Chance bestand in der Veröffentlichung eines überzeugenden neuen Albums. Dieses steht nun seit dem 22.10. unter dem Titel „Bullet For My Valentine“ in den Läden. Gelingt Matt Tuck (Gesang, Gitarre), Michael Paget (Gitarre, Gesang), Jamie Mathias (Bass) und Jason Bowld (Schlagzeug) nun mit Album 7 der Neuanfang?

Nun, aus meiner Sicht der Dinge, nur bedingt. Ja, die Härte im Sound der Waliser ist zurück. Das mit statischem Rauschen und Schnipseln vergangener Großtaten beginnende „Parasite“ eröffnet die Scheibe zwar vielversprechend und auch „Knives“ und „No Happy Ever After“ wecken Erinnerungen an den Glanz längst vergangener Tage, doch dann säuft der Kahn namens „Bullet For My Valentine“ komplett ab. Der Rest der insgesamt 10 Stücke zeichnet sich nämlich durch Beliebigkeit aus und wirkt viel zu konstruiert, um zu überzeugen.

Einfach gesagt, könnte man die Nummern unter der Formel „schrei schrei schrei, la la la, bum bum bum“ zusammenfassen. Die Songs sind untereinander absolut austauschbar und stinklangweilig. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal schreibe, aber ich bin beim Hören der Scheibe, und ich habe sie mittlerweile ein halbes dutzendmal gehört, mindestens viermal eingeschlafen.

Ich denke, das spricht Bände! Wer ein Album nach sich selbst benennt, der sollte schon etwas Besonderes zu bieten haben. BULLET FOR MY VALENTINE machen hier zwar ein wenig verlorenen Boden gut, über den Berg sind sie aber noch lange nicht. (Matthias)

Bewertung:

Matthias6,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:25 min
Label: Search And Destroy/Spinefarm Record
Veröffentlichungstermin: 22.10.2021

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