Anvil - Impact Is Imminent

anvil impactisimminent44 Jahre und 19 Alben. Das sind erstmal respekteinflößende Zahlen, die heutige Bands wohl nie und nimmer erreichen werden. Die 1978 als LIPS gegründeten ANVIL haben sie erreicht und daher ziehe ich durchaus den, nicht vorhandenen, Hut. Doch trotz all dieser Jahre im Musikgeschäft kann und muss man sich fragen, warum die Kanadier es nicht weitergebracht haben. Schließlich gelten sie als Mitbegründer des Speed Metal. Allerdings sollte man trotz aller Nostalgie den Blick für die Realität nicht verlieren. ANVIL haben sich viele Male in ihrer Karriere selbst ein Bein gestellt. Ja, „Metal On Metal“ (1982) und „Forged In Fire” (1983) sind Kultalben. Doch was kam danach? Nun, zwar regelmäßig neue Alben, aber auch die weitgehende Nichtbeachtung durch große Teile der Szene. Es ist meiner Meinung müßig hier Ursachenforschung zu betreiben.

Erst mit dem 2009 veröffentlichten Dokumentarfilm „Anvil! Die Geschichte einer Freundschaft“ rückte man wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Doch liebe Leute, das ist 13 Jahre her! Die ab 2011 veröffentlichten Alben „Juggernaut Of Justice“ (2011), „Hope In Hell“ (2013), „Anvil Is Anvil“ (2016) und „Pounding The Pavement“ (2018) waren auch alle gar nicht schlecht. Ich frage mich nur was in den Jahren 2018 bis 2020 mit Steve „Lips“ Kudlow (Gesang, Gitarre), Robb Reiner (Schlagzeug) und Chris Robertson (Bass) passiert ist. Denn mal ehrlich: Das 2020 veröffentlichte achtzehnte Album „Legal At Last“ war nichts anderes als ein großer Haufen Bockmist. Egal wie lange ANVIL schon existieren und was andere Leute so schreiben. Die Wahrheit tut weh. Doch es ist nun mal wie es ist. „Legal At Last“ war bis dato der musikalische Tiefpunkt.

Am 20.05. erschien nun mit „Impact Is Imminent“ das neunzehnte Album der Band. Lange hat es gedauert bis es bei mir landete und noch länger bis ich es mir endlich anhörte. Warum? Ich könnte mir hier jetzt eine ganz tolle Ausrede einfallen lassen. Das werde ich aber nicht tun!

Seien wir brutal ehrlich. Ich hatte absolut keine Lust mir die Scheibe anzuhören. Vom Vorgänger war ich schließlich total enttäuscht. Was bitte sollte ich von den Kanadiern noch erwarten? Genau. Nichts!

Der Opener „Take A Lesson“ geht noch halbwegs als ordentlich durch. Kein Killer, aber guter Standard. Mit „Ghost Shadow“ geht das Drama dann los. Mein lieber Mister Kudlow, kann man noch lustloser singen? Und wenn ein Refrain nur aus der Wiederholung des Songtitels besteht, kriege ich Zustände. Das Instrumental „Teabag“ ist öde ohne Ende. So wie der Großteil der enthaltenen 14 Stücke. Bis auf „Explosive Energy“ überzeugt hier nichts.

Es blutet einem das Herz, aber verlogene Reviews mögen bitte andere verfassen. Ich kann das nämlich nicht. Also Augen zu und durch. „Legal At Last“ war schon Mist. “Impact Is Imminent” ist ein Armutszeugnis für eine Band, die schon so lange existiert. Vielleicht zu lange!

Ich werde das Gefühl nicht los, dass ANVIL ihren Zenit überschritten haben. 2 brauchbare Songs von 14? Ich sag es mal knallhart: Entweder „Lips“ und Co. verarschen uns oder sie können es mittlerweile einfach nicht besser. (Matthias)

Bewertung:

Matthias3,0 3 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 49:51 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 20.05.2022

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