„Head Above Water“ ist bereits das dritte Studioalbum nach Hardblues Shot (2017) und Burning Light (2019) der jungen Französin Laura Cox. Das Album wird vom Label earMusic am 20. Januar 2023 veröffentlicht und als CD Digi-Pack,LP Black Vinyl und LP Limited Edition Dark Green Vinyl erhältlich sein.
Wer die coole Sängerin und Lead-Gitarristin mit ihrer Gibson Les Paul noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass sie selbst ihren Musikstil als „Southern Hard Blues“ und sich selbst als „Badass Rock`n Roll Lady“ bezeichnet. Wie schon auf „Burning Light“ lässt es Laura Cox ordentlich krachen. AC/DC relevante „High Voltage“- Riffs treffen auf markante Blues-Strukturen und verschmelzen mit dezenten Country-Einflüssen. Die Gitarristin hat zudem eine verdammt gute und rauchige Blues-Stimme und weist von ihrem gesamten Erscheinungsbild Reminiszenzen zu großen Rockstars wie Joan Jett oder Lita Ford auf.
Bekannt geworden ist die heute 32-jährige mit Coverversionen von Rock- und Blues-Klassikern, die ihr bei YouTube 500 000 Abonnenten und mehr als eine Million Aufrufe bescherten. Neben der Bandleaderin besteht das Lineup ihrer Band aus dem Rhythmusgitarristen Mathieu Albiac, Adrien Kah am Bass und dem Drummer Antonin Guérin. Nachdem die beiden Vorgängeralben bereits von der internationalen Musikpresse sehr positiv aufgenommen wurden, geht „Head Above Water“ nochmals einen Schritt voran, insbesondere im Hinblick auf das Songwriting und der stilistischen Vielfalt. Laura Cox hat sich definitiv weiterentwickelt. Die Songs vom aktuellen Werk stammen allesamt aus ihrer eigenen Feder, thematisch handeln sie von Liebe, dem Leben, Selbstfindung und Selbstzweifel.
So finden sich neben den erwartenden klassischen Rocksongs wie „Head Above Water“ oder „So Long“, welche voll Energie, kurzen einprägsamen Riffs und tollen, nie überladenen Soli rüberkommen, auch leisere Töne auf dem Longplayer. „Old Soul“ zum Beispiel ist primär im Blues verwurzelt, „Before We Get Burried“ versprüht mit der Slide-Gitarre einen wunderbaren Americana-Vibe; ein klasse Song mit starkem Text („Oh Let Me Feel The Fire In You, Before We Get Burned“). Die Ballade „Seaside“ ist melancholisch jedoch nicht kitschig und überzeugt durch signifikante Gitarrenbegleitung, coolen Slides und dezenten Banjoklängen. Überhaupt kommt beim Anhören ein starkes Südstaaten-Feeling auf.
Gradlinigen Hardrock zelebriert Laura Cox dann wieder in „Fever“. Der Song steigert sich toll in einen treibenden und groovigen Rhythmus und dröhnt hart aus den Boxen. Der Album-Closer „Glassy Days“ ist wieder ein schöne Südstaaten-Ballade, mit Slide und Banjo und der passenden rauchigen Stimme der Protagonistin, die völlig überzeugt, selbst wenn sie nicht über das Voice-Spektrum einer Beth Hart verfügt. Manchmal ist weniger ja auch mehr.
Aufgenommen wurde "Head Above Water" in den ICP Studios in Brüssel von Erwin Autrique, gemastert vom mehrfachen GRAMMY-Gewinner Ted Jensen (EAGLES, Norah Jones, GREEN DAY). Gekennzeichnet von einem exzellenten Album-Sound und sehr stimmiger Produktion ist „Head Above Water“ kurzweilig und geht sofort ins Ohr. Auf der Scheibe sind 11 Rocksongs ohne Durchhänger vertreten. Ein fetter Sound, markige Gitarren, treibende Refrains, tolle Soli und eine Prise Blues werden jeden Fan von klassischer Rockmusik begeistern. In diesem Metier ist Laura Cox definitiv eine Hoffnung für die Zukunft. (Bernd Eberlein)
Bewertung:
8 / 10
Label: earMusic
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:41 min
Veröffentlichungstermin: 20.01.2023
