Sun - Brutal Pop 2 (EP)

sun brutalpop2Auch wenn das Jahr Anfang Februar natürlich noch recht jung ist, könnte meine persönliche Entdeckung des Jahres bereits feststehen. Es ist die französische Sängerin, Musikerin und Schauspielerin Caroline Rose, die unter dem Künstlernamen SUN in Erscheinung tritt. Das klingt jetzt erst einmal nicht besonders spannend und auch die Ankündigung, dass sie mit „Brutal Pop“ angeblich ein neues Genre erfunden hat, klingt erst einmal nur nach einer dieser typischen Werbefloskeln.

Die Praxis in Form ihrer zweiten EP, passenderweise „Brutal Pop 2“ benannt, beweist dann auf beeindruckende Art und Weise, dass wir es hier mit einer ernst zu nehmenden Künstlerin zu tun haben, die es tatsächlich schafft ihren eigenen Stil zu kreieren. Ob das jetzt wirklich etwas ganz neues ist, ist dann am Ende gar nicht so wichtig.

Sie selber versteht unter „Brutal Pop“ einen Mix aus Pop, Rock und Metal mit heftigen Growls und so in etwa kann man sich die Musik auch vorstellen. Die Basis der Songs würde ich als Alternative Rock beschreiben, stellenweise etwas unsauber gespielt so wie man das vom Grunge der 90er her kennt. Dazu kommen dann sehr melodisch gehaltene Refrains, die den Charakter der Pop-Musik besitzen und als Sängerin pendelt Caroline Rose zwischen klarem Gesang und Growls. Wenn man so will spielt sie hier sowohl die Rolle der Taylor Momsen (THE PRETTY RECKLESS) als auch die der Alissa White-Gluz (ARCH ENEMY).

Ich finde auf jeden Fall, dass beide Gesangsstile prima zur Musik passen und tatsächlich auch sehr natürlich klingen und nicht so als wolle die Sängerin unbedingt nur provozieren. Am deutlichsten wird dieser Kontrast bei „John & I (Money)“, ein Song, der als tanzbare Pop-Nummer beginnt, zwischendurch aber auch Ausflüge in Black Metal artiges Gekreische unternimmt.

Das Songwriting der fünf auf dieser EP enthaltenen Songs verdient wirklich ein Sonderlob, das klingt alles durchdacht und wirklich mitreißend und emotional, das hatte ich so definitiv nicht erwartet. Einen großen Anteil daran hat sicherlich auch die Produktion von Andrew Scheps, der bereits mit einigen ganz großen Namen gearbeitet hat. Ganz einfach deshalb, weil „Brutal Pop 2“ wie ein Rockalbum mit echten Instrumenten und einem krachenden Schlagzeug produziert wurde und gerade eben nicht wie ein Popalbum.

Natürlich sind fünf Songs einer EP noch nicht zu 100% aussagekräftig, aber wenn ich jetzt noch die vier sehr starken Songs der ersten EP „Brutal Pop“ hinzunehme, dann haben wir es hier mit einer Künstlerin zu tun, die momentan vielleicht nur ein Insider-Tipp ist, in einigen Jahren aber auf den großen Bühnen der Welt zuhause sein könnte. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20169,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 18:11 min
Label:  SUN Brutal Pop
Veröffentlichungstermin: 13.01.2023

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