Gloryhammer - Return To The Kingdom Of Fife

gloryhammer returntothekingdomoffifeAchtung! Wer auf Bands wie GLORYHAMMER, WARKINGS usw. steht, der sollte die folgenden Zeilen besser nicht lesen. Immer noch da? Okay, ich hatte euch gewarnt. Was waren das noch für herrliche Zeiten. Anfang der Achtziger, als der Power Metal noch in den Kinderschuhen steckte. Damals wurde dieser noch hauptsächlich von amerikanischen Bands wie VICIOUS RUMORS, METAL CHURCH, JAG PANZER und den frühen SAVATAGE gespielt. Ja, selbst OVERKILL konnte man in ihren Anfangstagen eher zum Power als zum Thrash Metal zählen. Was all diesen Bands gemeinsam war?

Nun, der Name des Genres war Programm. Wo damals Power Metal draufstand, war auch Power dahinter. Sprich, die Musik war dementsprechend kraftvoll. Auch die europäischen Vertreter wie BLIND GUARDIAN, HELLOWEEN, GAMMA RAY oder SONATA ARCTICA konnten sich hören lassen. Von den frühen HAMMERFALL ganz zu schweigen.

Ob das jetzt eins dieser „Früher war alles besser“-Reviews wird? Ja, das wird es dieses Mal wirklich. Schlicht und ergreifend, weil es früher tatsächlich auch besser war.

Na ja, die Texte in diesem Genre waren schon immer, zumindest was die europäischen Vertreter und auch Kapellen wie MANOWAR angeht albern bis kindisch (Hallo HELLOWEEN), aber sie hatten zumindest ein gewisses Niveau. Ja, auch ein Ronnie James Dio sang über Drachen, Ritter und was weiß ich noch alles. Allerdings haben seine Texte Stil und zeugen von Intelligenz. Irgendwann zogen die Keyboards, die komplett schwachsinnigen Texte und alberne Kostüme in den Power Metal ein.

Mal ehrlich Freunde, wie viele Bands, die sich an Tolkien oder Game Of Thrones orientieren soll es denn noch geben? Was das jetzt alles mit GLORYHAMMER zu tun hat?

Eine ganze Menge! Bis zu ihrem 2019er Drittwerk „Legends From Beyond The Galactic Terrorvortex“ konnte man deren Musik, die völlig hirnverbrannten Texte und das ganze Image mit den albernen Kostümen zumindest noch lustig finden. Und die Musik war bis dato noch nicht einmal schlecht.

Was man ganz klar auch der Gesangsleistung von Thomas Winkler zuschreiben kann und meiner Meinung auch muss. Doch in den letzten vier Jahren muss wohl der böse Zauberer Zargothrax seine Finger im Spiel gehabt haben. Vielleicht hat er die Band ja mit einem Fluch belegt. Hahaha. Jetzt aber im Ernst. Wer sich auf Twitter in einem privaten Chat zu abfälligen, rassistischen und frauenfeindlichen Kommentaren hinreißen lässt, der muss sich nicht wundern, wenn Leute ihm den Rücken kehren.

Danach musste Sänger Thomas Winkler feststellen, dass beim Geld die Freundschaft aufhört. Als der hauptberuflich als Notar tätige Schweizer nämlich Einsicht in die Finanzen forderte, war er ganz schnell Geschichte. Dieser Tatsache verdanken wir die Situation, dass mit ANGUS MCSIX nun eine weitere Kapelle am Start ist, deren Image und Musik so dermaßen dämlich sind, dass es schon wehtut.

Und GLORYHAMMER? Die haben mit dem Zyprer Sozos Michael einen neuen Sänger und mit dem am 02.06. erschienenen „Return To The Kingdom Of Fife“ ihr viertes Album am Start. Gerne hätte ich etwas Positives über die Scheibe geschrieben. Es gibt da nur ein Problem, ich habe selbst nach dreimaligem Hören absolut nichts Positives auf dem Album finden können!

Dabei hatte ich den Vorgänger noch mit 7,5 Punkten bedacht. Was GLORYHAMMER hier abliefern ist jedoch eine Zumutung und eigentlich eine Frechheit.

Wobei gesagt werden muss, dass es nicht an Sozos Michael liegt. Der kann einem fast schon leidtun. Aber nur fast. Wer als einigermaßen talentierter Sänger so einen Schwachsinn singt, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Auf den Hintergrund der Texte gehe ich hier nicht ein. Das ist mir einfach zu blöd. Sinn machen sie eh nicht. Viel schlimmer ist die Produktion des Albums. Hat hier jemand wirklich Bass und Schlagzeug gespielt?

Ich höre davon nichts. Kleistern wir die Songs einfach mal mit Keyboards zu. Irgendwer wird den Scheiß schon kaufen! Daher mein Tipp an alle Nachwuchsmusiker da draußen: Verschwendet eure Zeit nicht mit Üben bis ihr Gitarre spielen könnt wie Joe Satriani, Bass wie Cliff Burton, Singen wie Bruce Dickinson oder Trommeln wie Dave Lombardo.

Es ist doch so einfach: Überlegt euch eine möglichst bekloppte Story über was auch immer (je blöder desto besser), beschafft euch irgendeinen Fummel in dem ihr wie Superman für Arme ausseht und schon schmeißt euch irgendeine Plattenfirma einen Vertrag hinterher. Vielleicht sollten wir beim Neckbreaker eine neue Rubrik einführen. „Der Scheiß des Monats“. Mit „Return To The Kingdom Of Fife” wären GLORYHAMMER ganz vorne dabei! (Matthias)

Bewertung:

Matthias1,0 1 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:12 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 02.06.2023

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