Nachdem BURNING WITCHES mich mit ihrem 2018er Zweitwerk „Hexenhammer“ noch voll und ganz überzeugen konnten, gelang ihnen das infolge nichtmehr. Mit jeder neuen Veröffentlichung zeigten sich die Schweizerinnen meiner Meinung nach ein wenig schwächer, ideenloser und unkreativer. Bis hin zum – und das ist wie gesagt mein persönlicher Standpunkt – 2021 veröffentlichtem Totalausfall „The Witch Of The North“, welcher musikalisch so dermaßen schwach war, dass er nicht mal mehr als mittelmäßig bezeichnet werden konnte. War der Stern der „Brennenden Hexen“ etwa schon wieder am Sinken?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich von der Band keine musikalischen Großtaten mehr erwartet habe. Das galt auch für das am 05.05. veröffentlichte fünfte Album „The Dark Tower“. Statt „Toll ein neues Werk aus dem Hause BURNING WITCHES“ dachte ich eher „Schon wieder eine neue Scheibe?“. Entsprechend gering waren meine Erwartungen an das neue Werk der Gruppe. Dieses ist übrigens bereits das Dritte in der Besetzung Laura Guldemond (Gesang), Romana Kalkuhl (Gitarre), Larissa Ernst (Gitarre), Jeanine Grob (Bass) und Lala Frischknecht (Schlagzeug).
Lyrisch dreht sich „The Dark Tower“ um die in sämtlichen Spielarten des Metals immer wieder gerne bemühte Legende der Elisabeth Báthory (1560 – 1614), die der Welt unter dem wenig schmeichelhaften Spitznamen „Blutgräfin“ bekannt ist. Wobei man mittlerweile durchaus am Wahrheitsgehalt der gegenüber der Ungarin geäußerten Vorwürfe zweifeln darf. Nicht wenige Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass die historische Gräfin Opfer einer Intrige der Habsburger wurde. Doch das nur nebenbei.
Denn auch dieses Mal wird hier nicht auf die historische Person eingegangen, sondern erneut die Horrorgeschichte breitgetreten. Allerdings gehen die BURNING WITCHES auf Album Nummer 5 deutlich überzeugender zu Werke als auf den beiden Vorgängeralben.
Das Intro „Rise Of Darkness“ sagt natürlich noch nichts über die Marschrichtung von „The Dark Tower“ aus. Da muss man schon bis zu „Unleash The Beast“ warten. Dieses zeigt die Band von einer deutlich härteren, fast schon thrashigen Seite, was ihr ausgezeichnet steht. Das folgende „Renegade“ erinnert dagegen ziemlich an HAMMERFALL und ACCEPT. Auch „Evil Witch“, die Ballade „Tomorrow“ und der Titelsong wissen zu gefallen. Leider finden sich auch hier wieder einige Füller wie zum Beispiel „Doomed To Die“, so dass nicht alle der insgesamt 13 Nummern als gelungen bezeichnet werden können. Über den Berg sind BURNING WITCHES noch nicht. Trotzdem ist „The Dark Tower“ klar ihr bestes Werk seit 2018. (Matthias)
Bewertung:
7,5 / 10
Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 64:44 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 05.05.2023
