All For Metal - Legends

allformetal legendsDie Klischees gehören ganz offensichtlich zum Metal wie das Salz in die Suppe. Hierbei ist kein Subgenre so klischeebehaftet wie der Power Metal. Hier gehören Songs über Schlachten, Drachen, Templer und wissen die Götter was nicht noch alles zum guten Ton. Da verwundert es auch nicht, dass sich da mittlerweile Bands tummeln, die von der Optik und dem Image geradewegs einem Roman von Tolkien oder Martin entstammen könnten. Die Nachfrage nach solchen Bands ist also vorhanden. Das haben natürlich auch die Labels erkannt und schicken immer mehr solcher Gruppen ins Rennen.

Die neuesten in der Riege sind die erst seit 2022 bestehenden ALL FOR METAL, deren Kostümierung wirkt, als hätten sie als Kinder zu lange mit Masters Of The Universe gespielt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Truppen haben sie jedoch mit AFM (hier kann man sich nun fragen, ob die Band ihren Namen wirklich selbst gewählt hat) ein großes Label im Rücken und die volle Unterstützung des Labelchefs. Fast wirkt es so als wolle man ALL FOR METAL mit Gewalt zum nächsten großen Ding im Metal machen. Ob das gelingt steht auf einem anderen Blatt.

Bereits im Oktober 2022 veröffentlichten Florian Toma (THE BUTCHER SISTERS) (Bass), Leif Jensen (8KIDS) (Schlagzeug), Tim „Tetzel“ Schmidt (ASENBLUT) (Gesang), Antonio Calanna (ex-DEVICIOUS) (Gesang), Ursula Zanichelli (Gitarre) und Jasmin Pabst (OVERSENSE) (Gitarre) mit „All For Metal“ ihre erste Single, die mich persönlich aufhorchen ließ. Mit dem ebenso überzeugenden „Born In Valhalla“ folgte wenig später der zweite Streich.

Am 07.07. erscheint nun mit „Legends“ das Debüt der deutsch/italienischen Formation. Und wie klingt das nun?

Nun, Schmidt und Calanna machen keinen Hehl daraus, dass sie sich was die Musik von ALL FOR METAL angeht von MANOWAR haben inspirieren lassen. Aber das ist nicht der einzige Einfluss. Auch HAMMERFALL, RHAPSODY OF FIRE, SABATON und POWERWOLF haben hier offensichtlich ihre Spuren hinterlassen.

Los geht die Scheibe mit der inoffiziellen Bandhymne „All For Metal“. Diese wird durch wuchtige Hammerschläge eingeleitet und klingt als hätte jemand mal eben „Metalwarriors“ und „Fighting The World“ von MANOWAR zu einer Nummer zusammengeschnitten. Und obwohl Schmidts Stimme noch nicht ganz überzeugen kann (eigentlich spricht er mehr als dass er singt), der Gesang von Calanna überzeugt sofort und lässt viele seiner Kollegen verdammt alt aussehen.

Bei „Goddess Of War“, welches klar der stärkste Song des Albums ist, und „Born In Valhalla“ harmonieren die beiden Stimmen schon wesentlich besser. Warum man „Tetzel“ das eigentlich gute „Hear The Drum“ alleine singen lässt, ist mir jedoch ein Rätsel. Da wünscht man sich dann schon, dass er den Klargesang lassen und wie bei ASENBLUT einfach growlen würde. ALL FOR METAL haben große Ambitionen. Der Großteil, der auf „Legends“ enthaltenen Songs weiß auch durchaus zu überzeugen. Zum ganz großen Wurf reicht es jedoch noch nicht.

Trotzdem ist der „He-Man Metal“ (so bezeichne ich die Musik von ALL FOR METAL gerne) den AFM auf ihrem Erstling bieten um Längen besser als alles was MANOWAR seit 35 Jahren veröffentlicht haben. (Matthias)


Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 38:05 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 07.07.2023

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