Foo Fighters - But Here We Are

FooFighters But Here We AreNach dem plötzlichen Tod von Taylor Hawkins im Jahr 2022 hatte ich ehrlich gesagt dieses Jahr nicht wirklich mit einer neuen FOO FIGHTERS-Scheibe gerechnet. Doch wie der Titel schon sagt - “But Here We Are”.

Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung von Dave Grohl ist “But Here We Are” etwas völlig Anderes geworden, und es war lange ungewiss, wie und ob es mit der Band weitergeht. Herausgekommen sind im Grunde zehn raue und ehrliche Tracks, die zum Teil sehr emotional wirken. Das hat seine Gründe, denn die Band und allen voran Dave Grohl haben einiges zu verarbeiten. Sowohl persönlich als auch auf Band-Ebene hat der Tod von Taylor Hawkins eine große Lücke hinterlassen. Der gute Freund von Dave Grohl war immer der Sonnenschein der Band, wovon man sich sehr gut im Film “Studio 666” ein Bild machen konnte. Umso erschütternder, wie plötzlich dieser Tod dann letzten Endes eintraf.

Musikalisch überzeugt mich “But Here We Are” auf ganzer Linie, die FOO FIGHTERS schielen eher Richtung Frühwerke und gehen größtenteils nochmal deutlich härter zur Sache. Natürlich gibt es auch ruhige Songs, die eine gewisse Melancholie aufkommen lassen, doch das ist nicht im negativen Sinne gemeint. Die Band spielt, was das Zeug hält und jede Textstelle und Melodie wirkt grundehrlich. Derart viele Emotionen findet man sonst eher selten bei Bands, die so lange im Geschäft sind. Dabei lässt einen das Album aber keineswegs in tiefer Trauer zurück, viel eher spürt man, wie Dave Grohl und die Band ihre Trauer verarbeiten und daraus gewissermaßen gestärkt hervorgehen. Einerseits ist es zutiefst traurig mitzuerleben, was die Band durchmacht, andererseits zutiefst hoffnungsvoll zu sehen, wie die Band aufsteht und weitermacht.

In dieser Form Musik zu schreiben ist im Grunde die Meisterklasse, und das zeigt Dave Grohl hier noch einmal eindrucksvoll, passender könnte auch der Titel des Albums “But Here We Are” nicht sein. Und trotz der tragischen Vorgeschichte beginnt das Album mit “Rescued” sehr positiv und gibt einem sofort das gute alte FOO FIGHTERS Gefühl zurück. Ein Gefühl, das ich so nicht wirklich nochmal erwartet hätte. Auch für “Under You” lässt sich Ähnliches sagen, ein Song in typischer FOO FIGHTERS-Manier mit sehr positiven Tönen. Der Titelsong beginnt mit einem Drumbeat, bevor gekonnt stark verzerrte Gitarren den Rhythmus weiter vorantreiben, eine gelungene Nummer, die sehr viel Atmosphäre aufbaut und mit dem Zuhörer spielt.

Mit “The Glass” wird es etwas ruhiger, was sich gegen Mitte des Songs ändert und in einen schönen Mid-Tempo Rocker mündet. Auch auf die Texte sollte man stets achten, denn die Worte sind auf den zweiten Blick weit tiefgründiger als man denken würde, was aber für alle Songs des Albums gilt. “Nothing At All” setzt sich vom Rest des Albums deutlich ab und überzeugt durch einen sehr groovigen Rhythmus, der durch einen wilden Mittelteil ordentlich und überraschend Fahrt aufnimmt.

“Show Me How” rührt anschließend zu Tränen, eine großartige Ballade mit sehr viel Gefühl.
Ähnliches gilt für “The Teacher”, spätestens an dem Teil, an dem Dave fast schon quälend "Goodbye" singt und das von einem ziemlich fiesen Effekt übertönt wird. Mit “Rest” findet das Album in einer großartigen Ballade einen gelungenen Abschluss und lässt mich als Zuhörer zunächst einmal noch ein paar Minuten vor den Boxen im Stillen verweilen. 

Ich persönlich bin schon lange Fan der FOO FIGHTERS, aber zugegebenermaßen eher am Rande. Nach dem Tod von Taylor Hawkins letztes Jahr war ich zutiefst erschüttert und habe mich nochmals intensiv mit der Diskografie der Band beschäftigt. Es ist fast schon herzzerreißend, dass der Band nun mit “But Here We Are” ein hervorragendes Album gelungen ist und bereits die Vorfreude auf die mögliche kommende Tournee anheizt. “But Here We Are” ist ganz großes Kino und ich bin mir sicher, dass das die meisten FOO FIGHTERS-Fans so unterschreiben werden. Einmal mehr zeigt Dave Grohl hier wahre Größe, hätte ich nicht schon so viele Worte darüber verloren, würde ich fast behaupten, ich sei sprachlos. (Pascal)

Bewertung:

Ebi0,0 9 / 10

Label: RCA / Sony
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: --:-- min
Veröffentlichungstermin: 02.06.2023

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