Manimal - The Darkest Room

manimal_thedarkestroom.jpgDie vier Jungs von MANIMAL kommen aus Schweden, genauer gesagt aus Göteborg, und legen dieser Tage mit „The Darkest Room“ ihr Debütalbum vor. Wer jetzt durch die Erwähnung der Stadt Göteborg spontan an den Melodic Death Metal denkt, hat allgemein meistens Recht, in Bezug auf MANIMAL liegt man damit aber falsch. Denn anstelle von melodischem Todesblei gibt es auf „The Darkest Room“ melodischen, modernen und ganz leicht progressiven Power Metal auf die Ohren; auch wenn sich einiges in mir sträubt, den Begriff „progressiv“ hier tatsächlich zu verwenden. Und zumindest in der Heimat scheint das Ganze gut anzukommen, denn dort erschien „The Darkest Room“ bereits Ende Februar, und erreichte einen mehr als respektablen Platz 36 in den nationalen Albumcharts.

Wer jetzt daraus schließt oder hofft, dass ein Newcomer, der mit seinem Debüt die Charts knackt, auch gut sein muss, den muss ich leider enttäuschen. Denn „The Darkest Room“ ist nichts weiter als ein Album von vielen, das kurzzeitig mal aufhorchen lässt, dann aber schnell wieder in der Versenkung verschwindet. Das merkwürdige an der Sache ist, dass es an „The Darkest Room“ eigentlich gar nicht groß was zu kritisieren gibt. MANIMAL bewegen sich prinzipiell in allen Bereichen auf einem ordentlichen Niveau, sowohl was das Songwriting und ihr technisches Können angeht, als auch hinsichtlich der Produktion von „The Darkest Room“, die in Zusammenarbeit mit Tobias Lindell über die Bühne ging.
Was fehlt ist ganz einfach der Kick, das Besondere, das Herausragende. Zu wenige Songs lassen wirklich aufhorchen wie z.B. der vielseitige Titeltrack oder das düstere „Spinegrinder“. Vielmehr haben auf „The Darkest Room“ 08/15 Songs wie der Opener „Shadows“, „I Am“, oder „Human Nature“ die Überhand, die man mit einem emotionslosen, anerkennenden Kopfnicken registriert, und ein paar Minuten später wieder vergessen hat.

Erschwerend kommt hinzu, dass es uns Sänger Samuel Nyman nicht immer leicht macht, die Songs vergnügt zu verfolgen, denn sein Gesang in den ganz hohen Tönen ist arg grenzwertig, um nicht zu sagen nervig. Wie heißt es so schön „Schuster bleib bei deinen Leisten“ und das hätte Samuel Nyman besser mal beherzigt, denn singen kann er durchaus; nur eben nicht in den Regionen seiner Kopfstimme.

Ihm allein die Schuld an der Misere in die Schuhe zu schieben, wäre aber nicht gerechtfertigt, denn auf „The Darkest Room“ hapert es vor allem an mitreißenden Songs und frischen Ideen. Da wende ich mich lieber den ähnlich gelagerten MASTERSTROKE zu, die vor kurzem mit „As Days Grow Darker“ deutlich mehr überzeugen konnten. Sicherlich gibt es auf „The Darkest Room“ einige gute Ansätze, die darauf hoffen lassen, dass MANIMAL auf den nächsten Alben die Kurve kriegen und aus der Mittelmäßigkeit nach oben aufsteigen. Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, dass die Band seit 2001 in gleicher Besetzung aktiv ist, und quasi 8 Jahre für's Debüt Zeit hatte; und wenn man „The Darkest Room“ unter diesem Aspekt betrachtet, ist das Ergebnis enttäuschend. Immerhin wird „The Darkest Room“ im Laufe der Zeit ein wenig besser, noch vor einer Woche hätte ich bestimmt einen Punkt weniger vergeben. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 39:12 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 19.06.2009
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