Steadlür - Steadlür

steadlr_steadlr.jpgIhr seid mies drauf, seid genervt von der ganzen scheiße, die euch Tag für Tag das Leben schwer macht, ihr habt keinen Bock mehr auf das ewige Emogejammer? Dann legt doch einfach mal „Steadlür“ auf und zehn Minuten später hüpft ihr mit einem breiten Grinsen durch eure Bude! Egal, ob jung oder alt, dem spaßigen Charme der ersten drei Songs „Poison“, „Bumpin“ und „My Mom Hates Me“ kann man sich nur schwer entziehen. Die jungen unter euch werden sich dabei denken, geil das klingt wie BLINK 182, THE OFFSPRING und SIMPLE PLAN und die Älteren werden sich sagen, hey das kenn ich doch von SKID ROW, MÖTLEY CRÜE (woher wohl das „ü“ in STEADLÜR kommt) und POISON. Aber wer sind eigentlich diese STEADLÜR?

STEADLÜR, das sind vier Jungs aus Atlanta. Philip (Voice), Tommy (Guitar), Daniel (Bass) und Dallas (Drums), die sich mit ihrem selbstbetitelten Roadrunner Debüt aufmachen, dem Nachwuchs zu zeigen, wie man in den Achtzigern amtlich gerockt hat. Und das gute an der Sache ist, dass STEADLÜR nicht nur Retro sind, wohin das Auge blickt, sondern auch vor zeitgemäßen poppigen Sounds nicht Halt machen, wie man sie auch als Metaller von MTVIVA kennt. Für mich macht das den Reiz an STEADLÜR aus, für andere dürfte genau das das Todesurteil für STEADLÜR sein, denn ein wenig Verständnis für Pop-Punk muss man schon mitbringen, um seine Freude mit „Steadlür“ zu haben. Ein wenig Humor schadet dabei übrigens genausowenig, denn gerade die Texte sind stellenweise unterirdisch mies; ich denke, ihr wisst, was ich meine.
Glücklicherweise rocken STEADLÜR in der Mehrzahl Sleaze-Rock mäßig ordentlich nach vorne, wie in „Time“, „Whisky And Women“ „Suffocate“ oder im Paradeopener „Poison“, der jeden begeistern müsste. Dazu hat Sänger Philip Steadlür den nötigen Rotz in der Stimme, um die ganze Chose nicht zu lieblich klingen zu lassen. Da lässt es sich schon leichter verkraften, wenn STEADLÜR in „My Mom Hates Me“, „Bumpin“ oder „Change“ die Grenze des guten Geschmacks überschreiten (wohlgemerkt die eines Metallers!).

Wie nicht anders zu erwarten, wird auf „Steadlür“ die Eingängigkeit groß geschrieben. Dieses Teil mit dem bunten Cover ist eines der Alben, die man bereits beim ersten Hören erfasst hat, und bei dem man anschließend nichts wesentlich neues mehr kennen lernen wird. STEADLÜR schütteln auf ihrem Debüt ganz lässig 12 kurze und knackige Hits aus dem Ärmel, die alle einen gehörigen Sicherheitsabstand zur 4 Minutenmarke halten, so dass nach 36 Minuten alles schon wieder vorbei ist. Macht aber gar nix, denn die Songs sind so gut, dass man die Scheibe gerne wieder und wieder auflegt.

Wenn alles nach Plan läuft, werden STEADLÜR mit „Steadlür“ jenseits des großen Teiches groß durchstarten, und da die ähnlich gelagerten Bands wie THE OFFSPRING, BLINK 182, GOOD CHARLOTTE in den letzten Jahren untergetaucht oder nur noch peinlich sind, stehen die Chancen auch in Europa nicht so übel. STEADLÜR schaffen den nicht ganz einfachen Spagat, „Rock, Pop, Punk und Alternative“ gekonnt miteinander zu verbinden, und sogar einen eingefleischten Proggie wie mich mit simplen 3 Minuten Rocksongs zu begeistern. Glückwunsch! (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 36:25 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 29.05.2009
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