Pantheon I - Worlds I Create

pantheon_i_-_worlds_i_create_artwork.jpgOslo ist nicht nur eine der teuersten Städte der Welt, sondern auch eine Brutstätte für hervorragenden Blackmetal, stellvertretend seien nur die Marktführer DIMMU BORGIR genannt. Eine der jüngeren Bands dieser Szene sind die seit 2002 existierenden PANTHEON I, welche sich einer melancholischeren Ausrichtung des schwarzen Stahls verschrieben haben. Neben einigen Demo – und Eigenvertriebs-Releases hat die Band bereits zwei Longplayer veröffentlicht. Seit ihrem letzten „The Wanderer and his Shadow“ sind sie bei Candlelight, dem britischen Vorzeigelabel für extremes und abgefahrenes unter Vertrag. Dort erscheint auch ihr neuestes Werk „Worlds I Create“.

Eigentlich unterscheidet sich der Stil des Fünfers nicht wesentlich von den übrigen Formationen der norwegischen Hauptstadt, aber PANTHEON I setzen bei ihren Kompositionen verstärkt Streichinstrumente ein. Zwar ist mittlerweile mit der Cellistin Live Julianne Kostöl nur noch eine Dame, die dafür zuständig ist dabei, dennoch macht sich ihr Beitrag auch auf dem neuesten Output bemerkbar.
Immer wieder tauchen düstere, molltönende Streicherklänge auf wie etwa beim eher schleppenden „Sepent Christ“. Trotz mächtiger Double-Bass bleibt das Tempo hier eher verhalten, teilweise doomig, was ein wenig an SATYRICON erinnert.

Auf „Worlds I Create“ haben die Titel ohnehin alle ihre eigene Identität, die durchgehende Raserei muss man woanders suchen. Schon der Opener „Myself Above All“ kommt mit viel Atmosphäre und eben solchem Sirren daher. Zwischendurch wird immer mal wieder die akustische eingeflochten. Das ständige Wechseln von Tempo und Dynamik ist ebenso typisch für die Truppe wie die vielen Breaks von Drummer Dan Theobald, der das Stilmittel Blastbeats dafür eher weniger verwendet.
Richtig die Keule wird eigentlich nur bei „Burn The Cross“ geschwungen, welches zwar schwerfällig beginnt, dann aber zur Abrissbirne mutiert, um dann zum Ende hin an Power wieder zurückzuschrauben. „Bannlyst“ zitiert mit seinen walzenden Riffs und seinen Leads sogar zeitgemäßes melodisches Todesblei, während das rohe „The Last Stand“ partiell Gedanken an SLAYER aufkommen lässt.
Doch auch dieser Track nimmt an Intensität und Dichte zu, während beim Outro wieder akustische Klänge und das Cello dominieren. Am Ende folgt mit „Written In Sand“ die ruhigste Nummer, die bis auf die Steigerung in der Mitte auf sphärische Elemente setzt.

Jetzt anzunehmen, bei „Worlds I Create“ handele es sich um eine eher entspannte Angelegenheit ist dennoch falsch. Die druckvolle, klare Produktion birgt eine Eiseskälte, wie man sie auch von ihren Nachbarn kennt. Neben der Melancholie sind Wut und Verzweiflung die bestimmenden Gemütszustände bei PANTHEON I.
Zwar kommt das differenziertere Songwriting der Eingängigkeit entgegen, doch die etwas zerfahrenen Arrangements revidieren diesen Eindruck wieder. Hier wäre es manchmal ratsamer gewesen ein Thema länger beizubehalten, aber das Problem haben auch andere Combos im Blackmetal. Dessen Anhänger sollten dieser Scheibe aber auf jeden Fall eine Chance geben, vor allem weil hier eine eigenständige Band am Werk ist (Pfälzer)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 46:22 min
Label: Candlelight
Veröffentlichungstermin: 27.07.2009

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