Sympathy For Nothing - Living in Shades

sympathy_living.jpgÖsterreich ist ja für seine Größe bisher recht wenig auf der internationalen Musiklandkarte aufgetaucht. Auch im Metalbereich spielt man eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, obwohl dort fast so viele Leute wie in ganz Skandinavien leben. Nun schicken sich die jungen SYMPATHY FOR NOTHING an ihr Schärflein zur Stärkung der heimischen Szene beizutragen.
Und in der Tat haben die Fünf schon viele Erfolge vorzuweisen. So gewann man die International Live Awards und Martin Wagner den Titel des besten jungen Drummers seines Landes. Dazu war man Wochensieger beim Rookie-Wettbewerb von MTY Germany, erhielt viel Airplay bei Go TV und TRL. Nun erscheint eine EP mit dem Titel „Living Shades“, die zeigen soll ob die Vorschusslorbeeren berechtigt sind.

Musikalisch sind die Jungs aus Austria relativ schwer einzuordnen, was die Sache zuerst mal nicht einfach macht, aber das ist auch glaube ich nicht das Ansinnen der Formation. Los geht es mit dem von Pianotönen eingeleiteten „Little Something“, das alsbald in knackige Riffs übergeht, die von der Doublebass getrieben werden aber dennoch die Keylinie nicht verlieren. Das Ganze mündet in einen sehr melodischen hymnischen Refrain.
Die Gitarrenarbeit hält sich dezent modern, erinnert teilweise ein wenig an gängige Emo-Kapellen, driftet auch mal in alternative Gefilde ab. Von der Stimmung her, gerade wegen des Pianos könnte da aber auch PRADISE LOST´s „One Second“ Pate gestanden haben. Das gilt auch für das balladeske „Roads To Rome“, welches leicht Gothic-angehaucht daher kommt.

Bei „Remedy the Mess“ gedenkt man sogar ein wenig dem mittlerweile dahin geschiedenen New Metal, lässt aber auch ein paar Grunts vom Stapel, was das Ganze ein wenig an zeitgemäße Melo-Death-Kapellen bringt. Was man sich allerdings bei „D.F.M.H“, was soviel wie „Don´t Fuck My Heart (Bitch)“ bedeutet, gedacht hat weiß ich beim besten Willen nicht. Spätestens seit DOG EAT DOG und H-BLOCKX kann ich über so was noch nicht mal mehr lachen. Zwar ziert der Song weitestgehend die Merkmale der Band, doch der Chorus ist Blaupausen-Rap-Metal der übelsten Sorte.

Dabei kann die Band eingängige Refrains schreiben, bei der Frontmann Richard J. Thallinger seine kraftvolle melodische Stimme zur Geltung bringen kann. Auch sonst ist man technisch voll auf der Höhe und spielt schön tight zusammen.
Abstriche muss man aber bei der zwar druckvollen, aber doch etwas unausbalancierten Produktion machen. Manche Themen und Riffs werden doch etwas verschluckt wie öfter mal das Keyboard. Auch hier wäre etwas mehr Abwechslung nötig gewesen. Bei ein, zwei Songs wirkt das recht interessant, was da eingebaut wurde, aber wenn man jeden Song mit Pianoläufen unterbaut wird es auch langweilig.
Unterm Strich ein ordentlicher erster Fußabdruck, aber an den Schwächen muss die Truppe noch arbeiten und sich stilistisch nicht ganz so weit von der eingeschlagenen Linie entfernen. Vielfalt in allen Ehren, aber so wirklich homogen wirkt das (noch) nicht. (Pfälzer)


Bewertung: 4,5 / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 13:31 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: April 2009

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