Shortino - Chasing My Dream

shortino_-_chasing_my_dream.jpgDie Karriere von Paul Shortino begann Mitte der Achtziger bei ROUGH CUTT, eine der zahlreichen L.A.-Formationen, denen auch der spätere DIO-Keyboarder Claude Schnell angehörte. Mit ihnen nahm er zwei Alben auf, bevor er sich 1987 von der Gruppe trennte und sich den wesentlich bekannteren QUIET RIOT anschloss, die gerade ihren Frontmann Kevin DuBrow vor die Tür gesetzt hatten. Doch auch die Liaison währte nicht lange, zumal sich auch die ehemalige Startruppe im Niedergang befand.
So setzte SHORTINO in den Folgejahren auf Soloalben und verstärkte Mitarbeit bei Tribute-Samplern. Die erste unter seinem Namen veröffentlichte Scheibe hieß 1994 „Back On Track“, bei der Jeff Northrup an der Gitarre mitwirkte. Mit ihm nahm er auch zehn Jahre später den Longplayer „Afterlife“ auf. Dazwischen lag eine Zusammenarbeit mit deutschen Hardrockmusikern, mit denen er auch ein Livealbum einspielte sowie „Stand Or Fall“, welches er unter seinem vollständigen Namen auf den Markt brachte. Nun steht unter dem Banner SHORTINO das nächste Werk mit dem Titel „Chasing My Dream“ in den Läden, auf dem wieder alte Bekannte auftauchen.

Hier sind wieder die deutschen Hardrockurgesteine am Start mit denen er schon einmal zusammen gearbeitet hat. Michael Voss von den Christenrockern MAD MAX ist neben der Gitarre auch für die Produktion zuständig, sein Kollege Roland Bergmann bedient die vier Saiten. Daneben steuern auch Mitglieder von JADED HEART und DOC HEYNE noch ein paar Soli und Rhythmusspuren bei.

Natürlich darf man auch hier keine großen Experimente erwarten, denn die raue, charakteristische Rockstimme von Paul Shortino ist wie prädestiniert für eben jenen klassischen Hardrock. Und den gibt es auch auf „Chasing My Dream" wieder oft zu bewundern, wie schon im schönen, melodischen Opener „Remember you“ oder auch „Great Dreamer“.
Dazu gesellen sich noch einige metallischere, ein wenig zeitgemäßere Stücke, aber nicht wirklich modern, eher in der Art wie TESLA heute klingen. Beispiele hierfür sind „To The Cross“ und das ruhig und düster einsteigende, sich dann steigernde „Nocturnal“. Wie es sich bei diesem Stil gehört dürfen die Balladen auch nicht fehlen, hier kann am ehesten das nur vom Piano begleitete „Promises“ überzeugen.

Und was sich so anhört als könne das nicht das ganze Material ist durchaus Realität, denn die starken Melodielinien wie man sie von seinen früheren Titeln wie „Pieces“ und "Love Me Till It Hurts“ kennt sind auf dem aktuellen Album Fehlanzeige. Schon der Vorgänger schwächelte, aber auch mit anderer Mannschaft kann er das Ruder nicht herum reißen.
Der Refrain von „Side FX“ ist schon ein wenig nervig und die Mainstreamnummer „Take My Heart And Run“ fällt arg zahnlos aus. Und auch das Akustikgitarrensolo bei „Missing“ kann den Song nicht vor seiner Tranigkeit retten. Rühmliche Ausnahme ist der fernöstlich angehauchte Titeltrack, bei dem Sitar und Hammond interessante Klangtupfer bringen. Doch sonst will sich so ein richtiger Knaller nicht einstellen.

Nicht dass der Longplayer schlecht wäre, handwerklich ist alles im grünen Bereich, solch erfahrene Mucker wissen wie man spielt. Die Produktion ist ebenfalls sauber und sehr passend zu der Musik. Meister Shortino selbst glänzt mit seinem kraftvollen Organ und beweist, dass er nach wie vor einer der besten der Szene ist. Dennoch kann er das Teil hier nicht vor dem Mittelmaß bewahren, schade bei der Vergangenheit aller Beteiligten hätte ich mir mehr erwartet. (Pfälzer)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:26 min
Label: Metal Heaven
Veröffentlichungstermin: 26.06.2009

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