Inmoria - Invisible Wounds

inmoria_invisiblewounds.jpgDass es innerhalb der Metalszene nicht immer gerecht zugeht, dafür steht das schwedische Kleinstädtchen Bollnäs wie kein anderer Ort. Mit MORGANA LEFAY und TAD MOROSE machten sich Ende der Achtziger bzw. Anfang der Neunziger zwei vielversprechende Power Metal Bands auf, die Welt zu erobern. Doch trotz einer Vielzahl an guten Alben und mitreißenden Performances, sollten es am Ende die Heerscharen an Bands aus Stockholm oder Göteborg sein, die den Ruhm einstrichen; für Bollnäs blieb nur der Untergrund übrig. Was das alles mit INMORIA zu tun hat? Ganz einfach, diese Truppe stammt ebenfalls aus Bollnäs, was nicht verwundert, wenn man sich mal anschaut, wer da alles so mit dabei ist.

Schließlich setzen sich INMORIA zu 100% aus (Ex-)Mitgliedern der beiden bereits genannten Bands zusammen. Da hätten wir Dan Eriksson (Keys), Christer Andersson (Gitarre), Tommi Karppanen (Bass), Peter Morén (Drums) (allesamt ehemalige oder noch aktuelle Mitglieder von TAD MOROSE) sowie an der wichtigen Gesangsposition niemand geringeren als Charles Rytkönen von MORGANA LEFAY. Weiß eigentlich jemand, ob's die noch gibt oder sind die heimlich still und leise nach der miserabel besuchten letzten Tour inzwischen den einsamen Tod gestorben?

Bei dieser Besetzung überrascht es nicht, dass sich INMORIA auf ihrem Debütalbum musikalisch ganz deutlich an eben jenen TAD MOROSE bzw. MORGANA LEFAY orientieren, was für Unwissende düsterer Power Metal bedeutet, wie ihn auch EVERGREY oder NEVERMORE auf ähnliche Art und Weise fabrizieren. Von einem bloßen Abklatsch der Hauptacts unterscheiden sich INMORIA vor allem durch ihre modernere, songdienlichere und weniger progressive Ausrichtung, die sich besonders in der Masse an Keyboardsounds von Bandgründer Dan Eriksson und den vereinzelten Samples bzw. Spoken-Word Passagen niederschlägt. Und bei drei Songs („Haunting Shadows“, „The Other Side“, „I Close My Eyes“) darf sogar eine Dame mitträllern, was mal mehr („Haunting Shadows“) und mal weniger gut („I Close My Eyes“) funktioniert.

Über weite Strecken von „Invisible Wounds“ liefern INMORIA aber gute Kost ab, extra zu erwähnen sind der straighte Opener „Come Insanity“, die Doublebassnummer „Alone“, das wahnsinig-düstere „As I Die“, und die Powerballade „Haunting Shadows“. In der Mitte der Scheibe gönnt man sich leider eine kleine Pause, denn sowohl „Misery“ als auch „Circle Of Memories“ fallen, verglichen zum Rest, deutlich ab.

Das hätte nicht sein müssen, und vermasselt „Invisible Wounds“ am Ende eine Bewertung im ganz hohen Bereich. Leichte Punktabzüge gibt’s zusätzlich für die etwas drucklos ausgefallene Produktion und die stellenweise schwachen Backing Vocals; man höre diesbezüglich mal das an sich echt gute „Fantasy“. Insgesamt ist „Invisible Wpunds“ ein (gerade noch) gutes Power Metal Album, das Genrefreunden mit Sicherheit Spaß bereiten wird, dem aber in der Spitze dann doch das gewisse Etwas fehlt, wenn man mal von den nach wie vor einmaligen Vocals von Charles Rytkönen absieht. Von daher bevorzuge ich im Vergleich zu „Invisible Wounds“ nach wie vor die beiden letzten MORGANA LEFAY Alben „Grand Materia“ und „Aberrations Of The Mind“. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:36 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 26.06.2009 
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