DopeSick - Domestic Violence

DopeSick - Domestic ViolenceDas schwermetallische Qualitäts-Mittelfeld wird von derart vielen Bands besetzt, dass man schnell den Überblick und einzelne Formationen im Gewimmel aus den Augen und dem Sinn verliert.
Die österreichische Ein-Mann-Formation DOPESICK wollte ich an sich eigentlich nicht in diesen Strudel stürzen; angesichts des Debuts "Domestic Violence" allerdings habe ich keine andere Wahl.

Crucified G, der einzige Kopf hinter DOPESICK, beschäftigt sich mit der für todesmetallische Verhältnisse vortrefflichen Thematik der häuslichen Gewalt und lässt seiner sadistischen Ader in Texten und beklemmenden Samples freien Lauf.
Nach und nach ergänzt sich das Bild qualvoller Verkettung von Mann und Frau, die Vertreibung aus dem Paradies invertiert sich hinter vier Wänden. Man mag sich an Folter und Mord ergötzen können, nicht jedoch an der Musik, die DOPESICK zu bieten hat.
Schwerfällige, klumpige Death Metal-Batzen werden aus den Boxen gespien, die nicht an der Instrumentierung aus einer Hand kranken, sondern an der komplett unkreativen Machart, die sich besonders im Songwriting widerspiegelt und den Hörer Abstand nehmen lässt. Während die eingestreuten Samples richtig geil zum Thema passen und ein feines Näschen von Crucified G, was die Kreation von Atmosphäre angeht, beweisen, langweilen die minimalistischen Melodien sowie der monotone Gesang in höchstem Maße.
Maximal mittelschnell stolpert man voran, schrammelt oder zupft auf seiner Gitarre herum, das Schlagzeug klingt nach Konserve. Hätte man die angesprochenen Samples nicht verarbeitet, so wäre in mir die Idee herangereift, ich hätte es mit einem einzigen, überlangen Lied zu tun, welches gelegentlich das Tempo wechselt und ohne Höhepunkte an mir vorbeirauscht.
Nichts zu meckern gibt es an der Produktion, die einigermaßen druckvoll angelegt worden ist und dem Album zumindest einen Touch von Brutalität verleiht.

Nichts besonderes also, was DOPESICK da über den Tellerrand stösst.
Splatterfreunde finden ihr Heil in den Samples, die Musik spielt leider eine untergeordnete Rolle - und dies ist nicht im Sinne des Erfinders. (Bluttaufe)

Bewertung: 5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Label: VCS Productions
Veröffentlichungstermin: ?

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