Way To End - Desecrated Internal Journey

waytoend_journey.jpgKaum hatte ich die wenigen Impulse aus dem westlichen Nachbarland bemängelt, da kommt schon wieder eine Schwarzmetallkapelle aus Frankreich auf den Tisch. WAY TO END aus Caen existieren seit 2006 und liefern nun mit „Desecrated Internal Journey“ ihr Debüt ab. Es scheint also was zu gehen im Land des weißen Brotes und des roten Weins. Dabei verwenden die Jungs hier einen anderen Ansatz als ihre Landsleute von TEMPLE OF BAAL, was vermuten lässt, dass es sich nicht um eine einheitliche Szene handelt.

Während TEMPLE OF BAAL ordentlich den Hammer kreisen ließen und das Tempo voll anzogen, so suchen WAY TO END ihr Heil eher im mystischen und der Atmosphäre. Und nicht nur das, denn reinrassigen Blackmetal präsentieren WAY TO END wahrlich nicht.

Schon das Intro „Facing The Abyss“ lässt jazzige Einflüsse erkennen, steigert sich langsam „A Step Into The Void“ entgegen. Hier werden dann die schwarzen Riffs mit allerhand psychedelischen Einsprengseln angereichert, während die akustischen Passagen fast schon doomigere Schwere besitzen.
Bei „At The Threshold“ kreisen dann zum ersten Mal die Äxte von den unter den Pseudonymen Hazard und Rust angetretenen Muckern. Das typische Sirren drückt aber auch nicht voll nach vorne sondern lässt genug Raum für Sphärik. Der Gesang pendelt zwischen tiefem Röcheln und verzweifelten Aufbrausen in den getrageneren Abschnitten.

Die Einflüsse kommen bei WAY TO END vor allem von der westlichen Seite des skandinavischen Metalsubkontinents. Die frostige Eröffnung von „The Worm“ belegt die Inspiration von SATYRICON, die thrashigen Riff-Elemente eher die Verehrung von IMMORTAL.
Im weiteren Verlauf wird „Desecrated Internal Journey“ immer abgefahrener und auch konfuser. Die akustischen Passagen in „The Sore Of Creation“ atmen den Hauch von OPETH, und auch hier ist der Jazz wieder ein wenig präsent. Vor allem das Drumming von Decay ist da hervor zu heben, welches sich weit von üblichen Blastorgien entfernt. Stattdessen hagelt es Breaks und krude Schlagzeugfiguren.

Interessant ist das allemal was uns die vier Franzosen hier kredenzen, aber so richtig beim Hörer kommt die Mischung nicht an. Zwar erreichen sie trotz der unterschiedlichen Zutaten eine ordentliche Dichte im Klangbild, aber selbst für Blackmetal-Verhältnisse ist da wenig mit Eingängigkeit. Dazu dürfte der Sound ein paar Pfund mehr vertragen, vieles kommt doch reichlich dünn und die Feinheiten schälen sich nicht so direkt heraus.
Wer Lust auf kreative Elemente im schwarz gefärbten Stahl hat, der sollte hier mal ein Ohr riskieren. Aber um auf Entdeckungsreise zu gehen sollte man auch einige Zeit einplanen, denn der Trip verlangt einem viel ab. (Pfälzer)

Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 38:15 min
Label: Debemur Mortis Productions
Veröffentlichungstermin: 30.10.2009

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