Instinct Hate - Gift

instincthate_gift.jpgAuch bei unseren Nachbarn in Österreich tut sich im Thrash Metal was. Hier gibt es ebenso Leute, die mit der Gesamtsituation unzufrieden sind und sich mit dem Medium Musik Luft und Ausdruck verschaffen wollen. So auch INSTINCTHATE aus Imst. Das Quartett existiert erst seit 5 Jahren, aber weiß schon genau, wohin die Reise gehen soll.

Bands wie Sepultura oder Pantera sind die Haupteinflüsse, aber auch Black Sabbath, die ich zwar beim Durchhorchen ihres aktuellen Outputs „Gift“ nicht so ganz heraushören kann, die aber als Einfluss auch nie schaden können. Thrash ist als Genre allerdings nicht ganz zutreffend, der Metalcore ist da eher bezeichnend.
Fein und rund produziert klingt das Ganze, was in der heutigen Digitalzeit auch keine Hexerei mehr ist. Der Sound bietet sich der Musik an, es hört sich nichts übertrieben derb an, sondern druckvoll und sauber, manchmal sogar ein Tacken zu glatt. 13 Lieder lang gibt es hier meist midtempo-orientierte Glockenaufgüsse, viel Staccato-Riffs, einige Melodienläufe, cleane Zupfparts, ebenso ruhige Töne und obendrauf gepflegtes Gegröhle von Gitarrist und Vokalist Mattl. Und damit es nicht langweilig wird, haben sich die Tiroler einiges an Abwechslung auf die Fahne geschrieben. Mit überraschenden Melodiefolgen, abwechslungsreichem Drumming oder auch Sample- und Effekteinstreuungen halten sie die Hörlust aufrecht, wenn es auch manchmal nicht ganz nachvollziehbar erscheint.

Das stellenweise Doppelgegröhl ist hoffentlich auch live umsetzbar, denn auf der Bühne sind INSTINCTHATE bestimmt gut aufgehoben. Die Songs motivieren die Nackenmuskeln, ihre Belastbarkeit auszutesten. Schließlich war die Combo ja bereits im Vorprogramm von Six Feet Under auf der Bühne. Hoffentlich ist der eher bekannte Gesamtsound und auch der leider zu gern eingesetzte Gesangsstil kein Stolperstein auf der Suche nach einem passenden Label. Die Konkurrenz wird zahlreich sein und auch einiges an Geduld und Durchhaltevermögen abverlangen. Auf dem rechten Weg ist das Quartett aber allemal. Musikalisch und soundtechnisch braucht man sich nicht hinter namhaften angesagten Bands zu verstecken. Hier wird der weitere Werdegang wohl massgeblich von der Livepräsenz sowohl in Quantität als auch Qualität bestimmt.

Der Unterhaltungsfaktor ist auf jeden Fall vorhanden, für ein Debut klingt „Gift“ wirklich schon sehr durchdacht und zielgerichtet. Da hat man in der Vergangenheit zuweilen schwerere Kost angeboten bekommen. Wenn diese junge Kapelle weiterhin auf ihrem Kurs bleibt, kann noch einiges passieren. An Potential, Ideen und Seriosität fehlt es da bestimmt nicht. Die 45 Minuten Spielzeit vergehen beim Hören recht flott, ein gutes Zeichen. An ihrer MySpace-Präsenz sollte die Band allerdings noch ein bissel schrauben. (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 45:47 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 2009

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