In Mourning - Monolith

inmourning_monolith.jpgDas singapurianische Label Pulverised Records muss man ohne jeden Zweifel zu den derzeit aufstrebendsten und inzwischen auch besten Labels im extremeren Metal zählen. Ich denke die letzten Veröffentlichungen von Bands wie WHIPLASH, THE FEW AGAINST MANY, MY OWN GRAVE, SEANCE oder GUILLOTINE, die allesamt auch bei uns prächtige Bewertungen abgestaubt haben, untermauern diese These. „Monolith“, das zweite Album der schwedischen Band IN MOURNING, will allerdings aus zwei Gründen nicht so recht in die obige Auflistung passen. Zum einen sind IN MOURNING mit ihrem progressiv-melancholischen Death Metal viel zu unextrem für dieses Krachlabel, und zum anderen ist diese Veröffentlichung nur qualitativer Durchschnitt – MAXIMAL!

Aber dazu später mehr, erst einmal noch ein paar weitere Fakten zu IN MOURNING, die in unseren Breitengraden noch nicht sehr bekannt sind, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Wie bereits gesagt stammen die fünf Musiker aus Schweden, genauer gesagt aus dem Wintersportstädtchen Falun, von daher liegt der melancholische Death Metal, dem man sich musikalisch widmet, ziemlich nahe. Nicht zu verwechseln mit melodischen Death Metal, für den Schweden normalerweise so bekannt sind, denn zwingende Melodien wird man in keinem der 8 Songs auf diesem Album finden, was sich als einer der Haken erweist. Erwähnenswert ist mit Sicherheit noch, dass IN MOURNING insgesamt über drei Gitarristen verfügen, denn der singende Frontmann Tobias Netzell haut zusätzlich auch noch in die Saiten. Drei Gitarren bei fünf Bandmitgliedern, das hat man auch nicht alle Tage.

Kommen wir wieder zurück zu „Monolith“, das zwei Jahre nach „Shrouded Divine“, das natürlich überaus erfolgreich war (glaubt man dem Labelinfo), das zweite Lebenszeichen von IN MOURNING darstellt. Der Titel wurde übrigens nicht von ungefähr gewählt, denn ein schwerer Brocken ist dieses Album in der Tat! Leitet das instrumentale Vorspiel den Opener „For You To Know“ noch vielversprechend ein, so ist es mit der Herrlichkeit schon vorbei, sobald der Gesang einsetzt. Dieses garstige Gekeife, Geshoute oder Gegröle, wie man es auch immer nennen möchte, will in meinen Ohren so gar nicht zur Musik passen, sondern viel besser zu irgendeiner modernen Lärmtruppe mit Core-Background. Da freut man sich, wenn ab und zu mal klar oder zumindest halbwegs normal gesungene Passagen eingestreut werden. Sicherlich gewöhnt man sich im Laufe der Zeit an diesen Gesang, aber wirklich warm wurde ich bis zum heutigen Tag damit nicht.

Nun gut, lassen wir den Gesang mal für einen Augenblick weg, so ist „For You To Know“ zumindest ein ordentlicher Song mit einem gelungenen Spannungsaufbau, inklusive einem ruhigeren Mittelteil. Aber auch, was das angeht, geht den Schweden schnell die Puste aus, denn spätestens  nach Song Nummer vier „The Smoke“ hat sich das mit der Spannung erübrigt, und man sehnt sich nur noch dem Ende des Albums entgegen. Das lässt allerdings noch eine ganze Weile auf sich warten, nicht umsonst steckt im Wort Langeweile das Wort Weile mit drin, zumal man als achten Song noch den monumentalen Schlusstrack mit dem monumentalen Titel „The Final Solution“ (Entering The Black Lodge)“ aufbietet, dessen 13 Minuten einfach nur mächtig (um das Wort monumental nicht zu oft zu mißbrauchen) auf die Nüsse gehen. Ich habe selten einen Song gehört, der von der ersten bis zur letzten Sekunde so langweilt, ich muss es so sagen, wie dieser hier. Wenigstens bekommt man so das Ende von „Monolith“ gar nicht mehr mit, denn entweder ist man eingenickt oder man hat vorher die Reißleine in Form der Stopptaste gezogen.

Sicher mag das jetzt etwas überspitzt dargestellt sein, und in den Momenten, in denen IN MOURNING das Tempo und die Aggressivität zurückschrauben, wie zum Beispiel im  Akustikgitarrenintermezzo in „Debris“, haben sie sogar den Verfasser dieser Zeilen auf ihrer Seite, nur leider wird dieses Stilmitttel zu selten angewandt. Dass zusätzlich so etwas wie Fixpunkte fehlen, macht die Sache auch nicht gerade besser, ich habe „Monolith“ jetzt mehrere Male gehört, und es will einfach so gut wie nix im Schädel hängenbleiben. Immerhin an der Produktion und am Sound habe ich nichts auszusetzen, Jonas Kjellgren sei Dank!     
Die Landsleute von OPETH haben dieses Genre perfektioniert, bis IN MOURNING auch nur annähernd an so einem Punkt angekommen sind, ist es noch ein ganz weiter Weg! (Maik)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 57:25 min
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: 25.01.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden