Curbs - The City Of Dreaming Spires

curbs_thecityofdreamingspires.jpgMuss man eigentlich aus Großbritannien sein, um Britpop spielen zu dürfen? Die Wiener Band CURBS wird diese Frage mit einem eindeutigen nein beantworten, denn es ist nichts anderes als das, was in den Neunzigern als Britpop in der Mode war, was uns der österreichische Vierer auf seinem inzwischen dritten Studiooutput „The City Of Dreaming Spires“ serviert. Die CURBS bewegen sich in der Tradition von Bands wie THE VERVE, PULP, SUPERGRASS, ASH, BLUR und einigen anderen. Das ist nicht besonders innovativ, aber man kann immerhin eine Lücke schließen, denn viele der Originale sind inzwischen in der Versenkung verschwunden, und die Nachrücker wie FRANZ FERDINAND, THE KILLERS oder KAISER CHIEFS sind nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei.

So überrascht es nicht, dass die CURBS im Laufe ihrer 10-jährigen Karriere schon für Bands wie BLUR, MANDO DIAO, ASH oder den großartigen SNOW PATROL eröffnen durften. Die Musik passt stilistisch perfekt zu diesen Bands und damit komme ich zu den 11 Songs des aktuellen Albums „The City Of Dreaming Spires“. Die erste Single „The World“ hat man gleich an den Anfang des Albums gestellt und das war sicher kein Fehler, so eingängig wie der Song ist. „Come On“ erinnert mich anschließend an diese typischen „Alles Ist Gut“-Nummern des Genre, wohingegen die zweite Single „Spare Parts“ statt auf gute Laune auf Melancholie setzt, und auch das steht den CURBS nicht schlecht. Ganz im Gegenteil, es sind genau die Momente, die mir am besten gefallen, bei denen die CURBS nicht nur auf Britpop setzen, sondern versuchen ein bisschen so zu klingen wie PORCUPINE TREE in ihrer zugänglichsten Phase („Lightbulb Sun“, „Stupid Dream“). „Love“ oder auch „Sunshine Skyway“ sind zwei weitere Beispiele. Mit der Hymne „Nil By Mouth“ ist auf dem Album sogar ein Song dabei, bei dem man sich zumindest theoretisch vorstellen kann, dass das mal ein Riesenhit werden könnte.

Sicherlich haben die Österreicher die Abwechslung nicht mit Löffeln gefressen, es entsteht aber wenigstens keine Langeweile im Laufe der Dreiviertelstunde. Dazu sind die Songs überwiegend einfach zu gut und zu eingängig, wenn auch alles andere als hart, selbst im Vergleich zu den Vorbildern.

In Österreich wurde „The City Of Dreaming Spires“ bereits vor fast einem Jahr veröffentlicht und wegen der nicht zu verachtenden Qualitäten des Albums ist es gut, dass nun der Rest der Welt folgt. Mangels Konkurrenz gehören die CURBS nämlich zu den besten Vertretern in ihrer Nische, auch wenn ich sagen muss, dass „The City Of Dreaming Spires“ beim beten Willen nicht wie angekündigt der ganz große Wurf ist. Dazu sind zwei oder drei Songs einfach zu belanglos. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:52 min
Label: Pate Records/Edel
Veröffentlichungstermin: 23.08.2010

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