Delain - We Are The Others

Delain - We Are The OthersHolland ist nicht nur bekannt für seine Tomaten oder den Käse, sondern auch dafür die besten Gothic Bands hervorzubringen. WITHIN TEMPTATION, EPICA, AFTER FOREVER, THE GATHERING, STREAM OF PASSION und natürlich auch DELAIN, die spätestens seit ihrem fulminanten 2009er Zweitwerk „April Rain“ und dem Deal mit Roadrunner Records verstärkt in den Fokus rücken konnten. Da ist der Druck natürlich hoch, ein gleichwertiges Nachfolgeprodukt an den Start zu bringen und wie es scheint haben DELAIN für „We Are The Others“ so ziemlich alles ausprobiert.

Aufgenommen wurde die Scheibe in Zusammenarbeit mit insgesamt drei Produzenten, wenn ich richtig gezählt habe, man buchte verschiedene Studios, um wirklich alles perfekt zu machen, und mit diesem Streben nach Perfektion schadet man sich am Ende selber. „We Are The Others“ wirkt alles in allem und trotz des teils harschen Riffings doch sehr glatt und angepasst, zudem fokussiert man sich zu sehr auf die Sängerin Charlotte Wessels, was an dieser Stelle nur schwer als Vorwurf zu verkaufen ist, da sie erneut eine gesangliche Glanzleistung abliefert.

„We Are The Others“ ist für DELAIN so etwas wie „The Unforgiving“ für WITHIN TEMPTATION, der Versuch sich mit deutlich einfacher gehaltenen Songs endgültig dem Mainstream anzubiedern, vielleicht werden auch deshalb im Promosheet Bands wie EVANESCENCE, HIM und UNHEILIG genannt, mit denen man sich angeblich auf Augenhöhe befindet; Interpretationssache würde ich  sagen. Um noch einmal auf den Vergleich mit WITHIN TEMPTATION zurückzukommen, für diese war „The Unforgiving“ ein Befreiungsschlag, weil das Album einfach von vorne bis hinten voll war mit Hits und Emotionen, „We Are The Others“ kann da nicht ganz mithalten. Zwar hat man auch eine ganze Reihe starker Songs für „We Are The Others“ komponiert, aber die Emotionen kommen trotz der für Gothic-Verhältnisse ansprechenden Lyrics und der tollen Stimme von Charlotte etwas zu kurz.

Hat man sich damit abgefunden, dann macht „We Are The Others“ so nach dem dritten, vierten Hören trotzdem mächtig Spaß, denn Songs wie „Electricity“, „Hit Me With Your Best Shot“, „Where Is The Blood“ (mit Burton C. Bell als Gastshouter), „Get The Devil Out Of Me“ und insbesondere das Titelstück sind sehr gut und kompakt arrangiert und auch am Rest gibt es in Sachen Songwriting nur wenig auszusetzen. Es sind eben eher die kleinen Dinge, die bei „We Are The Others“ nicht passen, deshalb lasse ich mich obgleich der Kritik auch voller Überzeugung zu 8 Punkten hinreißen. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 47:43 min
Label: Roadrunner Records/Warner Music
Veröffentlichungstermin: 01.06.2012
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