The Chant - A Healing Place
"A Healing Place", das hier vorliegende Drittwerk der Band verspricht somit eine der Sternstunden in diesem Jahr zu werden - sind die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt?
Sie sind es, definitiv! Denn anstatt o.g. Bands stumpf zu kopieren, kreiieren THE CHANT ihr eigenes, wohlschmeckendes Gebräu welches man in einem Zug geniessen kann. Hier klingt und wirkt jeder der acht Songs auf seine Art anders, jeder Song ist für sich auf unterschiedliche Weise aufgebaut und die Fülle an tollen Harmonien und Melodien belegt die besondere Klasse der siebenköpfigen Band.
Da darf beispielsweise auch einmal ein Saxophon wie beim Opener "Outlines" oder bei "Distant Drums" zum Einsatz kommen; kalte Drumcomputer-Sounds wie am Ende von "Spectral Light" jagen Schauer über den Rücken - auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum man diesen Part nicht als Interlude ausgegliedert hat: Dieses Teilstück hat mit dem vorangehenden Song kaum Verbundenheit und fliesst nahtlos ins folgende "Riverbed" über. Naja, Kleinigkeiten hat man ja immer zu meckern...
Nichtsdestotrotz kann der Hörer sich fast eine Stunde in die melancholische (Rock-)Welt der Finnen fallen lassen, den sehr tollen Endpart von "My Kin" mitsingen, bei "Ocean Speaks", dem lebhaftesten Song des Albums, abrocken oder beim abschliessenden "Regret" eine Runde Kaminfeuer-Atmosphäre geniessen.
THE CHANT machen auf "A Healing Place" einiges richtig, werden bei den Fans der Vorbilder offene Türen einrennen und machen zumindest mir die Hoffnung, dass noch lange nicht das Ende der kreativen Fahnenstange ereicht ist - das auf diesem Album offenbarte Potential ist nämlich schon beängstigend gut! (Brix)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 54:35 min
Label: Lifeforce Records / Soulfood
Veröffentlichungstermin: 17.08.2012
- Björn Brixius
- Kategorie: CD-Reviews