A Life Once Lost - Ecstatic Trance

A_LIFE_ONCE_LOST_-_Ecstatic_TranceIch kann mich noch genau an meinen ersten Kontakt mit A LIFE ONCE LOST aus Pennsylvania erinnern: Auf der Tour mit HIMSA im altehrwürdigen Roxy in Saarbrücken beeindruckten mich die Jungs um Bob Meadows und Doug Sabolick wie kaum eine Band zuvor (hier nachzulesen).
Danach war es leider lange still geworden um die Philadelphiaer Sickos - in runderneuerter Besetzung geht es nun aber endlich wieder voran. "Ecstatic Trance", das sechste Album der Bandhistorie bietet hierbei erneut eine Stilkorrektur: Weg von den rockigen Tunes der vorherigen "Iron Gag"-Scheibe hin zu mehr Progressivität und Brachialität.

Und "Holla!": Da kracht´s auf "Ecstatic Trance" aber mal mächtig im Gebälk! Da hat aber mal jemand an MESHUGGAH ziemlichen Gefallen gefunden! Viele Riffs und Drum-Rhythmen strotzen nur so von Synkopen und sind dabei derbe akzentuiert. Beim Opener "Something Awful" fällt dies noch nicht so ins Gewicht; hier ist der Grundrhythmus eher träge gehalten. Aber durch das unbarmzerhige Riffing und die gequälte Lead-Gitarre treibt der Song dennoch nach vorne und gleichzeitig in den Wahn - das irre Gebrülle Meadows´ passt da wie Arsch auf Eimer. Das darauf folgende "Gnawing Lisp" schlägt in exakt die gleiche Kerbe, eigentlich hätte man aus diesen beiden Tracks fast schon einen Song machen können - und an dieser Stelle bestach mich bereits ein mulmiges Gefühl: Können A LIFE ONCE LOST nur noch "lahm"?

Die Antwort lautet glücklicherweise "Nein": Schon beim Video-Track "Madness Is God" und "Miracle Worker" geht es einen Ticken flotter voran. Dennoch: Die Grundstruktur zieht sich durch sämtliche Songs auf "Ecstatic Trance": Brutales, monotones Grundriffing, welches in Mantra-Manier in die Höhe geschraubt wird, eine elegische Lead-Gitarre, sowie das wahnsinnige Gebrüll: Fertig ist der ALOL-Song! Dies beeindruckt zwar ob der Konsequenz, mit der diese Masche durchgezogen wird, nutzt sich aber auf Dauer schon ein wenig ab und ist sicherlich nicht unbedingt für jedwede Stimmung die rechte Begleitmusik.
Dies soll aber auch der einzige, wenn auch dicke Kritikpunkt an "Ecstatic Trance" bleiben, denn für sich genommen sind auch "I See, I Hear", "The Blues" und das phänomenale KILLING JOKE-Cover "Asteroid" geile Nummern geworden.

A LIFE ONCE LOST melden sich also eindrucksvoll zurück - hoffen wir, dass wieder etwas mehr Konstanz ins Bandgefüge einkehrt und wir die Jungs bald wieder auf den Brettern, die die Welt bedeuten, bewundern dürfen. (Brix)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 36:58 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 16.11.2012

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