Delain - Interlude

delain_interludeNormalerweise läuft es so, dass Bands irgendwelche lieblosen Compilations oder Best Ofs rausbringen, um ihren Vertrag mit einem Label asap beenden zu können. Im Falle der niederländischen Symphonic/Gothic Metal Band DELAIN läuft die Sache genau anders herum. Nachdem sich das letzte Roadrunner Album „We Are The Others“ ziemlich gut verkauft hat, legt das neue Label Napalm Records mit „Interlude“ nun ein Album auf, das in keine der gängigen Kategorien passen möchte.

Auffällig ist jedenfalls nicht nur was das Coverartwork, sondern auch was die Titelauswahl angeht, die Nähe zu „We Are The Others“. Von den stattlichen 13 Songs, die auf „Interlude“ Platz gefunden haben, stammen ganze 7 vom „We Are The Others“ Album. Von „Are You Done With Me“ gibt es einen neuen „Mix“, der auf den ersten Blick nichts neues zu Tage bringt und von „We Are The Others“ gibt es eine sehr gelungene und mindestens genauso emotionale rein balladeske Version, die aufzeigt, welch unterschiedliche Stimmungen man mit ein und demselben Lied transportieren kann.

Sieben minus zwei macht fünf, und was macht man, wenn einem sonst nichts mehr einfällt? Man packt zur Vervollständigung noch einige Livetracks darauf, die beim letztjährigen MFVF in Belgien aufgenommen worden sind. Namentlich erwähnt sind das „Mother Machine“, „Get The Devil Out Of Me“, „Milk And Honey“, „Electricity“ und „Not Enough“, die sich in ihren Live-Versionen nur marginal von den Studioversionen unterscheiden. Hier hat man sicherlich eine Chance verpasst, auf Material aus Zeiten von „Lucidity“ und „April Rain“ zurückzugreifen, von „April Rain“ gibt’s lediglich „Invidia“; das hätte „Interlude“ ein Stück weit aufgewertet.

Für die DELAIN Fans ist „Interlude“ vor allem wegen der zwei brandneuen Songs „Breathe“ und „Collars & Suits“ interessant, die aus der „We Are The Others“ Sessions zu stammen scheinen und beide recht poppig ausfallen. Abgerundet oder besser gesagt vervollständigt wird „Interlude“ von drei Coversongs, „Such A Shame“ (TALK TALK), „Cordell“ (THE CRANBERRIES), und „Smalltown Boy“ (BRONSKI BEAT), von denen es mir insbesondere das THE CRANBERRIES Cover angetan hat, weil die Nummer von seiner latent vorhanden Melancholie gut zu den Niederländern passt.

Ähnlich wie schon bei GAMMA RAY's neulich erschienener EP „Master Of Confusion“ kann man auch bei „Interlude“ nicht wegen der Quantität meckern. Man kann sich „Interlude“ guten Gewissens ein paar Mal anhören, ohne dass es langweilig wird. Wer sich DELAIN Fan nennt, wird bei diesem Zwischengang zugreifen, als Einsteiger in die Welt der Niederländer ist „Interlude“ sicherlich nur sehr eingeschränkt zu verwenden. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 55:30 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 03.05.2013
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