Voodoma - Reign Of Revolution

Voodoma - Reign Of Revolution Keine vier Jahre alt ist die Geschichte der Düsseldorf Band VOODOMA – und sie wartet dennoch bereits mit allen Höhen und Tiefen auf, die eine Musikerkarriere so mit sich bringen kann. Nach der Gründung Ende 2002 zunächst ein steiler Einstieg, der schon nach zwei Demos 2004 die Veröffentlichung des Debuts sowie einen Auftritt beim Wacken Open-Air mit sich brachte – und dann kam auch schon die Trennung. Nur Gitarrist Mikk Hollenberg war übrig geblieben – flugs wurden drei neue Mitstreiter rekrutiert und nun wird der neue Longplayer vorgelegt: „Reign Of Revolution“ ist dann auch direkt ein Konzeptalbum geworden und dreht sich thematisch um Machtmissbrauch und Verbrechen in Verbindung mit (religiösem) Fanatismus.

Recht aktueller und vor allem hinreichend interessanter Stoff, um in Verbindung mit dem Ruf des Debuts durchaus hohe Erwartungen wecken zu können. Eine knappe Stunde Spielzeit nehmen sich VOODOMA, um einmal quer durch die Weltgeschichte zu rocken. Angefangen bei der französischen Revolution („Vive Le Roi!“ – eine mächtige und abwechslungsreiche Midtempo-Nummer bei der lediglich der RANDALLICA-Gedächtnis-Gröl-Refrain irritiert), weiter bei den beiden Weltkriegen (das zügige „Under The Gun“ mit eingängigem Refrain, sowie das sehr gemäßigte, aber nicht minder ansprechende und hinten heraus mächtig Druck machende „Fallen Heroes“) bis hin zu einem gewissen 11. September 2001 der im Song „Jesus Crime“ festgehalten wird.

Insgesamt bieten VOODOMA eine frische Mixtur aus METAL INQUISITOR (insbesondere Sänger Holger Hackstein zeichnet stimmlich hierfür verantwortlich) und ein wenig PRIMAL FEAR. Neben den bereits genannten Tracks finden sich weitere Perlen, wie z. B. der hervorragende eingängige flotte Opener „World In Hands“ oder das mit brilliantem Riffing glänzende „Rage Of Gods“ – aber leider auch das mehr störende als die Kriegsthematik „einleitende“ „Intro“ in Form einer einminütgen Originalaufnahme von 1914 „Weihnachten Im Felde“…
Die aggressiven Nummern „Rude Awakening“ und (mit schön sägenden Heavy-Gitarren versehen) „Never“ lassen diesen schwächelnden Moment nicht nur schnell vergessen, sondern sorgen für einen richtigen Höhepunkt auf „Reign Of Revolution“.

„Brotherhood“ rockt ebenfalls äußerst amtlich – und auch wenn „Traces Of Sin“ nicht ganz so eingängig angelegt ist, entfaltet sich hier auch das Können des Vierers in einer druckvollen Nummer. Die drei Bonus-Tracks erfreuen ebenfalls das Ohr – „Generation Underground“ steht als straighte Rocknummer den beschriebenen Höhepunkten kaum nach – „The Cross“ als zweiminütiges Instrumental(-Intro!) erfüllt zwar nicht ganz den Tatbestand eines vollwertigen Songs, ist aber durchaus passend – und zuletzt noch die Karaoke-Version des auch regulär auf dem Album befindlichen ruhigen „Joshua“.

Vielleicht liegt es daran, dass die Jungs vor VOODOMA musikalisch nicht ganz jungfräulich waren – allein schon Drummer Wolle Haitz kann bereits auf sechs weitere eingespielte Alben seiner alten Combo INSANIA zurückblicken – jedenfalls liefern sie mit „Reign Of Revolution“ eine beachtliche Leistung ab – abgesehen von kleinen Schwächen, die im Gesamtbild durchaus zu vernachlässigen sind, ist das Album stimmig, kann mit hinreichend Power aufwarten und – am Wichtigsten: die Jungs schaffen es, Eigenständiges zu kreieren!


Note: 7,5 / 10

Anspieltipps: „Under The Gun”, „Rude Awakening”, „Never”

VÖ: 15.07.2006

Spielzeit: 58:56 min
Titel: 14 + 3
Label: Voodoma

(Naglagor)
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