CD-Reviews

lordi screemwritersguildLORDI kehren zur Normalität zurück. Sofern das bei den Finnen überhaupt möglich ist. Doch so abwegig das auch klingen mag, zunächst muss man sich die durchaus berechtigte Frage stellen, mit dem wievielten LORDI-Album wir es hier überhaupt zu tun haben. Das letzte „normale“ Studiowerk erschien 2020 und hörte auf den Namen „Killection“. Dieses war das zehnte Album der Monster-Rocker. Also wäre das am 31.03. veröffentlichte „Screem Writers Guild“ eigentlich Album Nummer 11. Aber nur eigentlich. Berücksichtigt man nämlich die Tatsache, dass Mr. Lordi und Co. 2021 mit „Lordiversity“ gleich SIEBEN Alben veröffentlicht haben, dann ist „Screem Writers Guild“ bereits die achtzehnte Scheibe.


In den gut zwei Jahren seit der Veröffentlichung von „Lordiversity“ hat sich bei LORDI einiges getan. Zunächst wurde man den Plattenvertrag los und dann Gitarrist Amen. Der neue Silberling stellt also in gewisser Weise einen Neuanfang dar. Mit Atomic Fire Records hat man mittlerweile ein neues Label gefunden. Gleichzeitig ist die Veröffentlichung die erste mit Neu-Gitarrist Kone.

Doch LORDI wären nicht LORDI, hätten sie sich für ihr neues Werk nicht wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

Man ahnt es schon. Der Titel „Screem Writers Guild“ ist natürlich eine Anspielung auf die „Screen Writers Guild“. Eine Vereinigung von Hollywood-Drehbuchautoren der 1920er bis 1950er Jahre. Und so entführen uns Mr. Lordi (Gesang), Hilsi (Bass), Hella (Keyboards), Mana (Schlagzeug) und Kone (Gitarre) hier auf eine fiktive Horrorfilm-Preisverleihung. Musikalisch ist man sich natürlich treu geblieben. Schon mit dem Opener „Dead Again Jayne“ wissen LORDI zu überzeugen. Selbiges gilt für „Unliving Picture Show“. Mit „Thing In The Cage” hat man einen echten Ohrwurm am Start. Leider gilt das für die beiden Balladen auf „Screem Writers Guild“ nur bedingt. „The Bride“ ist zwar alles andere als schlecht, klingt aber verdammt nach etwas, das OZZY OSBOURNE auf „No More Tears“ (1991) verbrochen hat. Das finale „End Credits“ hingegen klingt dermaßen nach ALICE COOPER und „Might As Well Be On Mars“, welches man auf Coopers 1991er Werk „Hey Stoopid“ findet, dass es schon wehtut.

Allerdings ist das Meckern auf sehr hohem Niveau. Was LORDI dem Hörer auf „Screem Writers Guild“ bieten, ist trotz der verzichtbaren Zwischenspiele, die den Hörgenuss dann doch etwas schmälern, echt großes Kino. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 55:14 min
Label: Rock Of Angels/ROAR!
Veröffentlichungstermin: 31.03.2023

novaskellis lifeamongstthedmnedNOVA SKELLIS legen mit „Life Amongst The Damned“ ein famoses Debütalbum für alle US-Metalfreaks vor. 2022 gab es vier Songs als Digital-Appetizer und man konnte das Potential bereits erahnen. NOVA SKELLIS ist das musikalische Baby von Edward Green, der noch von den legendären New Yorker US-Metallern PHANTOM bekannt sein müsste. Falcon Eddie nennt er sich selbst und das letzte Album von PHANTOM „Cyberchrist“ war 1993.

Kiss OfftheSoundboardNY84KISS befinden sich im Endspurt ihrer sehr langen Karriere und jeder Hardrock-affine Mensch sollte sich eine der unglaublichen Live-Shows einmal im Leben gegönnt haben bzw. noch gönnen. Ähnlich wie die ROLLING STONES veröffentlichen KISS gefühlt im Monatstakt Live-Alben vergangener Shows unter dem Namen „Off The Soundboard“. Das entpuppt sich zumindest für die weltweit gigantische Fan-Schar der KISS-Army als Glückstreffer.

TheDamned DarkedelicGerade erst haben die britischen Punkrock-Legenden THE DAMNED mehrere Konzerte in Deutschland, darunter Berlin, Hamburg, München und Dresden gespielt. Ende des letzten Jahres überzeugten sie mit dem ziemlich abgefahrenen Live-Album „A Night Of A Thousend Vampires“, mit dem sie das renommierte Londoner Palladium in eine Vampirgruft verwandelten.

Joe Bonamassa TalesOfTimeAls ich erfuhr, dass JOE BONAMASSA von seiner aktuellen Tour einen Live-Mitschnitt veröffentlichen würde, war die Freude groß. Immerhin konnte ich mir selbst in Saarbrücken bei einem Konzert ein Bild vor Ort machen, was der Gitarrist live momentan so darbietet. Demnach konnte ich mich mit “Tales Of Time” einer schönen Tour-Nachlese hingeben;dass es dann derart ausarten würde wie auf “Tales Of Time" hatte ich allerdings nicht erwartet.

LA Guns Black DiamondsDas letzte Studioalbum der L.A. GUNS, „Checkered Past“, ist erst knapp 15 Monate alt und war ein verdammt starkes Album. Und anscheinend läuft es gut seit der Wiedervereinigung der einst zerstrittenen Mitglieder, dem Gitarristen/Gründungsmitglied Tracii Guns und dem Shouter Phil Lewis. Nun folgt am 14. April 2023 der nächste Streich, „Black Diamonds“. Und die Scheibe ist wahrlich ein Diamant und folgt dem Vorgänger auf gleichem Niveau.

powerwolf interludiumEndlich mal ein Albumtitel, der wie die Faust auf das Auge passt. „Interludium“ ist genau das, was der Titel verspricht, halt so ein Zwischending. POWERWOLF setzen sich mit diesem Teil zwischen die Stühle eines regulären Studioalbums und einer EP. Wenn man bedenkt, dass vorliegende Veröffentlichung ganze sechs neue Songs beheimatet, dann hätte eigentlich gar nicht mehr viel zu einem weiteren regulären Studioalbum gefehlt.

LAEdwardsDie 2015 in Kalifornien gegründete Band L.A EDWARDS erinnert beim ersten Anhören zunächst einmal an den viel zu früh verstorbenen Tom Petty, in manchen Passagen wiederum an COLDPLAY. Die Brüder Luke Andrew Edwards (Singer-Songwriter, Multiinstrumentalist und Namensgeber der Band), Jessy Daniel Edwards (Gitarre, Bass, Piano, Synth.) und Jerry Edwards (Drums, Percussion) Edwards werden am 02. Juni 2023 ihr drittes Studioalbum „Out Of The Heart Of Darkness“ veröffentlichen.

AllanForresterBandDass auch Musiker, die nördlich der Mason-Dixon-Line angesiedelt sind, sehr guten und authentischen Südstaaten-Rock machen können, zeigt unter anderem die ALLEN-FORRESTER BAND. Die beiden New Yorker Gitarristen Ben Forrester und Josh Allen werden dabei unterstützt von zwei exzellenten Deutschen; dem Drummer Mathias Böhm und dem Bassisten Hendrik Herden. Nach zwei vorangegangenen Live-Alben sind sie im Mai 2023 mit ihrem ersten Studioalbum auf Deutschlandtour.

POTHEAD USAPOTHEAD veröffentlichen mit dem Re-Master ihres Debüts “USA” ein Album, auf das ich seit Jahren warte. Ein Album, welches ich im Original niemals richtig in den Händen hielt und die Songs nur über die Sampler der Band kenne. Kein Wunder, dass hier die Zeichen auf “Rock” stehen.

floorjansen paragon7 Tage, 21 Hördurchgänge, Sprachlosigkeit. Das ist eine kleine Auswahl an Fakten der letzten Woche meines Lebens. Dabei ist Sprachlosigkeit keine besonders gute Eigenschaft, wenn man mit der Hilfe von Worten arbeitet. „Paragon“, das erste Soloalbum von FLOOR JANSEN lässt einem erst einmal aber gar keine andere Wahl. Hört man sich „Paragon“ an, wird man jedes Mal wieder von neuem von der puren Energie der Sängerin geplättet und zusätzlich findet man sich in einer wundervoll schönen Welt hochemotionaler Lieder wieder, die einen nicht unberührt lassen können.

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