Lynyrd Skynyrd - Live In Atlantic City

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lynyrdskynyrd liveinatlanticcitySouthern Rock war während der Siebzigern groß und LYNYRD SKYNYRD waren eine der Vorläufer dieses Genres. Viele Musiker wurden von dieser großartigen Band beeinflusst, und in der Decades Rock Arena haben sie einige ihrer Kumpels unter Südstaaten-Künstlern eingeladen, eine Show zusammen zu spielen. Wir werden natürlich größtenteils ihr eigenes Material hören und sehen, aber auch je ein Cover der anderen, sowie ein cooles Interview. Sie haben Spaß während der Session und die Gäste sind ebenfalls anwesend, um ein paar Fragen zu beantworten. Die Produktion “Live In Atlantic City” wird eine Art köstliches Wechselspiel und Teamwork, das vor allem die Siebziger repräsentiert.

Die Gruppe hat traurigerweise über die Jahre mehrere Mitglieder verloren, auch nach dem tragischen Flugzeugabsturz 1977. Momentan betrauern sie eine weiteres, Gitarrist und Songschreiber Ed King (Mitglied 1972 – 1975 und 1987 – 1996), der kürzlich verstorben ist. Er war einer der Komponisten ihres Hits “Sweet Home Alabama” und einer Reihe anderer Lieder, die diese Liveproduktion beinhaltet. 2006 bekamen er und die Gruppe einen Platz in der Rock And Roll Hall Of Fame.
Ich bin beeindruckt von ihnen, denn trotz aller Tragödien ist ihre Musik voll Freude und guter Energie. Aber ich schätze, dass sie auch denken, dass wenn Du Dich down fühlst, nichts so hilft wie Musik. Lass sie einfach durch Deinen Körper und Deine Gedanken fliessen und fühle Dich getröstet.
Das Konzert wurde am 23. Juni 2006 aufgenommen, so dass wir hier ein paar Bandmitglieder wiedersehen können, die nicht mehr unter uns sind. Selbst wenn viele Jahre zwischen Aufnahme und Veröffentlichung vergangen sind, ist das Timing gut, weil gerade kurz vorm Sommer ihre Farewell-Tour startete.
Das Material wird in verschiedenen Formaten erscheinen, unter anderem als CD, Vinyl und DVD. Ein paar Sachen kommen besser, wenn Du das Konzert siehst, aber am besten ist es, nur zu lauschen.

Nachdem ich das Konzert erst einmal nur hörte, stellte ich es mir anders vor, mit mehr Action. Der Sänger macht zu Beginn einen etwas müden Eindruck und bewegt sich nicht so viel. Es nimmt ein wenig von der Energie und vermittelt nicht das selbe tolle Gefühl, als wenn Du nur die Musik hörst. Es wird später von seinem fröhlichen Lächeln aufgewogen, und dass er noch Kontakt mit dem Publikum entstehen lässt. Johnny Van Zant wird mehr und mehr enthusiastischer, wenn die Gastmusiker nach und nach auf die Bühne kommen. Gegen Ende verbreitet vor allem Rickey Medlocke (ebenso ein Mitglied bei BLACKFOOT), einer der Gitarristen die Rockenergie, der dann wirklich viel Aktivität an den Tag legt.

Der eingeladene Interpret BO BICE betritt die Bühne barfuß, und gemeinsam mit LYNYRD SKYNYRD macht er seinen Hit “The Real Thing” zu etwas mehr als nur einem Ergebnis der TV Show “American Idol”, wo er Jahre zuvor teilnahm und das Finale erreichte. Er hat mehrere Alben seit damals aufgenommen und falls SKYNYRD je noch einmal einen neuen Mitstreiter brauchen, nehmt den Kerl. Mit einem erstaunlichen Sound hinter ihm erreicht diese Song neue Sphären.
Es war eine große Ehre für Bo mit seinen Idolen auf der Bühne zu stehen und in einem funkelnden Blick in den Augen spielt er sogar noch besser in ihrem phantastischen “Gimme Back My Bullets”. Das ist wahre Musik und Blues Rock vom Feinsten.

Es ist nichts falsch daran, sein Land zu lieben, aber die amerikanische Flagge erscheint ein bisschen zu oft. Dieser Patriotismus muss nicht immer und immer wieder gezeigt werden. Dann besteht die Gefahr, dass es ein wenig störend und peinlich wirkt.
Wenn Du vom Fernsehgerät weg gehst und nur die Musik und sonst nichts zählen lässt, werde zumindest ich ganz glücklich von dem funkelnden Pianotönen und die harmonische Musik erfüllt mich mit Energie und Entspannung zur selben Zeit.
Natürlich ist es besser, manche Sachen zu erleben, während man schaut, wie HANK WILLIAMS JR., der nächste Entertainer, der sich zu ihnen gesellt, integriert wird. Er ist gut gelaunt und bringt jeden zum Lächeln, selbst wenn Country nicht mein Ding ist, bleibe ich vorm Fernseher sitzen.
“Er sei zum Boogie geboren”, lässt er verlauten, und das ist wahr, angesichts seines Vater mit dem selben Namen bis auf das JR. Der lustige Hank bringt jeden in gute Stimmung und bringt selbst Gitarrist Gary Rossington dazu, ein Lächeln zu zeigen. Wenn Du während des eigenen Liedes diese Countrymusikers nur hinhörst, ist das wie in eine Bar in Nashville zu gehen. Dieser “Altherrenrock” kommt durch die Hilfe von Trompete und Saxophon ins Schwingen, genauso wie durch die Backgroundstimmen von Carol Chase und Rossingstons Frau Dale. Du kannst Deine Sonntagsschlabberhose anziehen und in Deinem Heim zu gemütlicher Honky Tonk Musik still und friedlich herum tanzen.

„Wir waren hier, haben das gemacht und werden nie mehr zurück gehen“ sagen 3 DOORS DOWN, wenn ihr Part mit den Hauptakteuren mit „That Smell“ beginnt. Medlockes brillantes Gitarrenspiel ist verführerisch. Zusammen mit Billy Powells hartem und kräftigem Anschlag auf den Pianotasten klingt es absolut phantastisch.
Die Jungs in der Gastband bringen mit ihrem eigenen Lied einen Hauch düsteren Grunge hinein, doch alles scheint besser zu sein, wenn die legendäre Gastgeberformation dazu kommt und eine neue Version kreiert.
Dann wird die jüngere Gruppe alleine gelassen, damit sie ihr Cover von „Saturday Night Special“ mit dicken Gitarrenriffs bringen können, die ebenso gut sind wie die originalen. Als Zuhörer und Publikum bekommen wir, was wir wollen. Schließ Deine Augen und fühle den Rhythmus des Schlagzeugs und der Gitarren. Hier findest Du Improvisation und Musikinstrumente, die sich gegenseitig antworten. Die Interaktion und die Wechsel zwischen den Musikern sind sehr gut. Zusammen mit dem ersten Gastkünstler könnten sie in Zukunft fähig sein, den Staffelstab der zeitlosen Band ihrer Idole zu übernehmen, und die jüngere Genration all das entdecken zu lassen.

Das ist Musik, die mit den Hörer flirtet und es wird auch gezeigt, wenn das Publikum breit lächelt, während sie eine Runde Applaus spendet. Das Livegefühl kommt auf der Scheibe noch mehr durch, etwa in “Gimme Three Steps”. Sie halten es im Uptempo und geben dem Zuhörer einen freudigen Energieschub.
Die Herren haben Spaß auf der Bühne und erzeugen einen guten Kontakt zu den Leuten in der Menge. Der Spielfreude ist bei Pianist Billy Powell und dem neuen Gitarristen Mark Matejka klar sichtbar. Sie lächeln hingebungsvoll, während sie eine Menge Rhythm and Blues bringen, wie in “Working For MCA”.
Der coole Mann im schwarzen Cowboyhut spielt gelegentlich die Slidegitarre. Rossington war ein Mitglied seit Beginn der Band. Zusammen mit Mark und Rickey bekommt LYNYRD SKYNYRD ihren speziellen reichhaltigen Gitarrensound.

Gegen Ende des Konzerts versammeln sich alle Künstler um gemeinsam zu spielen und singen. “Wir wollen eine Party daraus machen”, verkündet Van Zant. Eine beschwingte Atmosphäre erfüllt den Raum, sowohl auf der Bühne als unter dem Publikum. Der Pianist spielt die Tunes in professioneller Manier und wundervolles Improvisieren unter allen Beteiligten macht die Menge voll Glücksseligkeit.
Der Mann hinter dem Mikrophon zieht eine Mütze vorwärts und rückwärts auf und nach ein paar einleitenden Tönen kommt eine Art Euphorie auf, wenn das erwartungsfrohe Publikum die zwei größten Klassiker “Sweet Home Alabama” und Free Bird” zum genießen bekommt. Der erste fühlt sich ein wenig abgedroschen an, aber immerhin ist er gut gemacht und viele würde möglicherweise enttäuscht sein, wenn ausgerechnet jener von der Setlist gestrichen worden wäre. Der andere kann als typisches Beispiel für den Drei-Gitarren-Sound der Gruppe angesehen werden, und ebenso wie auf ihrem ersten Album wird dieses Event von seiner lang wähnenden Majestätik beendet. Wie immer, wenn der Frontmann die Fans fragt, was sie hören wollen, sind da viele die genau den Namen der letztgenannten Komposition heraus schreien.
Ein Stück weiter vorne, aber immer noch entlang der Bühne, verläuft ein Catwalk mit einem Teil der Menge dazwischen. Am besten ist es, wenn alle drei Gitarristen und Bassist Ean Evans auf diesen Pfad hinaus laufen, um Soli zu spielen oder gemeinsam zu jammen, genau wie in der Schlussnummer. Wir sind zu einem Höhepunkt in der Kunst, eine Gitarre zu bedienen eingeladen und der ganze Platz scheint abzuheben. Zähle auch, das Michael Cartellone wild auf den Drums spielt und Billy so begabt am Piano ist, das er gar nicht sehen muss, was er spielt, sondern stattdessen den Kopf zurück lehnt während er die Musik übernehmen lässt.

Das Interview ist ein extra Bonus auf der DVD und Blu-Ray, aber nur vier Minuten lang, was sich zu kurz anfühlt.
Sei darauf vorbereitet, dass das eigentliche Konzert durch die schnellen Schnitte ein bisschen zerstückelt ist. Besonders während des Interviews, sind es sehr schnelle Schwenke und daher fühlt es sich ein bisschen hastig an. Nicht immer zufriedenstellend, wenn versucht wird, so modern wie möglich zu sein.
Sie haben jedenfalls immer noch eine Menge zu sagen, beispielsweise bekommen wir die Antworten darauf, wie es sich anfühlte zusammen auf der Bühne zu stehen, wie ihre Songstrukturen es schaffen, die Qualität der Stücke aufrecht zu erhalten, und den Unterschied zwischen LYNYRD SKYNYRD in den Siebzigern und heute.
Frontmann Brad Arnold von 3 DOORS DOWN sagt: „Ein guter Song wird immer da bleiben“. Johnny sagte an anderer Stelle: „Es gibt nichts wie heraus zu gehen, eine großartige Show mit SKYNYRD zu spielen und zu sehen wie die Leute die Musik lieben“. Sie werden fehlen, aber ihre Musik wird natürlich weiterleben. (Anna)


Bewertung:

Anna8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: ca. 75 min (DVD) / ca. 69 min (CD)
Label: earMUSIC
Veröffentlichungstermin: 21.09.2018

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