Seit Jahren im Gespräch, seit wenigen Jahren umgesetzt, und nun endlich das Album: ZAKK SABBATH ist – wer hätte es gedacht – eine reine Coverband von drei Musikern, die dem Prince Of Darkness und seinem Gefolge Tribut zollen. Und wer könnte das besser als der Axeman des Madman?
Das Praktische daran ist, dass man dieses große Unternehmen BLACK SABBATH nicht groß förmlich um Erlaubnis bitten muss, ihre zeitlosen und einzigartigen Songs nachspielen zu dürfen, sondern einfach mal auf Tour Bescheid sagt, dass so etwas demnächst gerne mal angegangen werden will und insgeheim schon weiß, dass Kumpel Ozzy das bestimmt nicht ablehnen wird. In all den Jahren der Zusammenarbeit mir Ozzy Osbourne weiß man, wie der Lord tickt, persönlich, aber auch musikalisch. Somit ist die eigene Umsetzung dieser Klassiker kein allzu schweres Unterfangen. Die Stimme hat Zakk ja bereits ziemlich adaptiert, und der Rest ist für solch erfahrene Musiker dann nur noch Makulatur.
Das 50-jährige Jubiläum eines der bedeutendsten und am meisten verändernde Debütalbum war dann auch die beste Gelegenheit, den Schritt ins Studio zu wagen, auch wenn ZAKK SABBATH nicht nur die Songs des Erstlings für ihr Album wählten, sondern auch an anderen Frühwerken feilten.
So entstanden zwar nur fünf Studiosongs, die sich allerdings aus insgesamt neun BLACK SABBATH-Songs zusammensetzen. Der Grund dafür ist mir nicht so ganz klar, aber das spielt auch eher eine untergeordnete Rolle.
Die Umsetzung und Interpretation der einzelnen Stücke orientiert sich schon stark an dem jeweiligen Original, wobei sich Zakk Wylde zumindest weitgehend an der Gitarre zurückhält. Neben seiner Stimme ist das Gitarrenspiel vom Guitar Hero der Neuzeit zwar immer noch sehr markant, aber dennoch überwiegt immer das SABBATH-Feeling.
Hier und da dudelt er sich auch mal mit seinem typischen Stil durch die Solos, die auch live entsprechend expandiert werden und wurden.
BLACK SABBATH zu covern empfinden viele als verpflichtend, manche als Sakrileg und wiederum andere als notwendig. Wer schreibt sich bis heute nicht die Birminghamer als großen oder sogar größten Einfluss auf die Fahne? Die Zahl der Coverversionen ist nahezu unendlich, aber hier werden auch mal weniger bekannte und seltener nachvertonte Songs angegangen, was für den tiefgründigen SABBATH-Fan eine willkommene Abwechslung ist.
Ob es sich nun dabei um eine Herzensangelegenheit, eine zeitgemäße Hommage oder an eine gewinnbringende Institution handelt, kann jeder für sich entscheiden. Reduziert auf die Musik kann man hier allerdings nur den Daumen hochhalten. (Jochen)
Bewertung:
7 / 10
Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 41:37 min
Label: Magnetic Eye Records
Veröffentlichungstermin: 04.09.2020