Zoroaster - Matador

Zoroaster_-_MatadorAuf diesem Planeten gibt es bestimmt noch einige nahezu unentdeckte Flecken mit unergründeter Flora. Aber gerade aus einem dieser Ecken werden ZOROASTER aus Atlanta ihre rauchbaren Kräuter bezogen haben, bestimmt!
"Post-modern-Psychedelic-Doom-Stoner-Rock" heisst die Schublade, in die das Label die Band packen will, aber "verdrogter Freak-Rock" trifft es wohl genauso.
Jedenfalls wird das Trio in den Staaten mit dem hier vorliegenden, vierten Album bereits mächtig abgefeiert und kommt im Windschatten von Bands wie MASTODON gerade zur rechten Zeit, um auch in Europa landen zu können.

Hat man sich erst einmal an den merkwürdigen Sound gewöhnt und sich mit etwas Geduld "Matador" mehrmals zu Gemüte geführt, lässt man dieses Dreigestirn dann auch gerne über den Teich schippern - aber hierzu musste ich tatsächlich einiges an (Hör-)Mühe aufwenden.

Tracks wie beispielsweise das Instrumental "Firewater" versauen einem echt die in mühsamer Kleinarbeit (sic) erarbeiteten Pluspunkte mit einem einzigen Durchlauf; dieses Feuerwasser ist sowas von mit audiellem Methanol gestreckt, dass ich beim nächstem "Genuss" nicht blind, sondern taub werde! Vier Minuten lang Gitarrengequieke, da werden selbst hartgesottene Noise-Fans in die Knie gezwungen.

Zum Glück bleibt dieser Track auf halber Strecke der Scheibe die einzige Arschbombe und hat man sich an den zum Teil recht eigenwilligen "Gesang" (klingt manchmal eher wie buddhistischer Mönchsgesang, z.B. im Opener "D.N.R.") von Frontbart Will Fiore gewöhnt, drückt einen diese beständige und unheilschwangere Schwere der Titel wie "Odyssey" oder dem Doom-Batzen "Old World" sukzessive in den Sessel. Selbst wenn es etwas ruppiger nach vorne geht wie bei "Trident" oder "Ancient Ones" hängt einem dennoch immer diese Bleiweste um den Torso.
Der Titeltrack kann als vertonter Stierkampf in Zeitlupe betrachtet werden: Der Song packt dich an den Hörnern und führt uns sieben Minuten lang gnadenlos und quälend langsam durch die wirre ZOROASTER-Arena.

Wäre der Name nicht schon anderwertig besetzt, könnte man das Trio als die "Lords Of The Stone Age" betiteln, für die "Kings" langt es noch nicht ganz. Freunde von MELVINS, o.g. MASTODON, aber auch NEUROSIS und diversen Stoner-Kapellen sollten sich jedenfalls selbst mal ein Bild von ZOROASTER machen. (Brix)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:51 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 15.04.2011

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden