Night In Gales - Five Scars

nightingales_fivescarsNIGHT IN GALES haben sich verdammt lange Zeit gelassen mit ihrem fünften Album. Ganze 10 Jahre gingen seit „Necrodynamic“ ins Land. Und in diesen 10 Jahren gerieten die Deutschen eigentlich mehr oder weniger in Vergessenheit. Zwar waren die einzelnen Mitglieder immer mal wieder mit DEADSOIL, THE VERY END, GRIND INC. oder IN BLACKEST VELVET aktiv, aber von NIGHT IN GALES hörte man bis auf die Download-EP „Ten Years Of Tragedy“ nichts mehr. Und mit einem neuen Album haben wohl die meisten auch nicht mehr gerechnet.

Ob das nach so vielen Jahren überhaupt noch Sinn macht, das fragt man sich auch bei der ein oder anderen Band. Nunja, NIGHT IN GALES waren ja mal DAS Flagschiff des deutschen Death Metals. Und das hört man „Five Scars“ zunächst einmal nicht an, denn das Intro „Epitaph“ läutet die Scheibe mit Streichern sehr ruhig ein, bevor es mit „This Neon Grave“ dann doch ordentlich zur Sache geht.

Aber überhaupt diese Streicher…was sollen die eigentlich? Die sind mal da und mal nicht und wirken viel zu kalkuliert eingesetzt, „weil man das eben so macht“. Aber das Album hat natürlich trotzdem auch Perlen zu bieten, wie z.B. das atmosphärische „Days Of Mute“ oder die Powerballade „The Tides Of November“, die aber manch einem Death-Anhänger schon zu seicht sein wird. Da dürften der Titelsong „Five Scars“ und „Void Venture“ schon mehr nach deren Geschmack sein.

Gegen Ende baut das Album jedoch immer mehr ab und man hat langsam eigentlich gar keine Lust mehr, sich das noch weiter anzuhören. Es klingt zunehmend langweiliger, chaotischer und scheint ohne Struktur. Einzig der „Blackmouth Blues“ ist hier ein Lichtblick.

Diese Scheibe ist sicher ganz nett für Die Hard-Fans, aber wirklich unverzichtbar ist sie nun nicht gerade. Vor ein paar Jahren wäre „Five Scars“ vielleicht noch ganz gut angekommen, aber heute wirkt es etwas altbacken. Nicht schlecht, aber es haut auch nicht aus den Socken. (Anne)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 44:40 min
Label: Lifeforce
Veröffentlichungstermin: 04.11.2011