Da reiben sich Fans der Combo wohl ungläubig die Augen. Elf Alben? Na so ganz stimmt das auch nicht. Aber wenn man jede Veröffentlichung neben dem Studiomaterial mitzählt kommt man drauf. Doch das ist ja eher unwichtig. Wichtig hingegen ist die Frage, ob die fünf Herren aus New Orleans mit ihrem dritten Longplayer seit der Reunion wieder punkten können.
Auch wenn es das amerikanische Quintett trotz guter Alben nie wirklich geschafft hat, muss ich in diesem Fall auch ein wenig eine Schnute ziehen. Waren die ersten beiden Alben, vor allem der direkte Vorgänger „Sad Day On Planet Earth" noch wirklich gute Scheiben geworden, so werden sich beim hier vorliegenden Werk die Geister scheiden.
LILLIAN AXE waren zwar schon immer dafür bekannt, dass Stillstand ein Fremdwort und Weiterentwicklung die einzige Devise ist, so muss ich diesmal ein bisschen mit den Augen rollen. Denn bei den meisten Stücken klingt die Band wie die Vielzahl von Hardrockbands der Achtzigerer, die in den Neunzigern versucht hat, durch depressive Texte, tiefer gestimmte Gitarren und all den ganzen Firlefanz an die Grunge-Bewegung anzuknüpfen. Während gerade die hier spielenden fünf Herren ja 1993 mit „Psychoschizophrenia" trotz einer Kursänderung in dieses Subgenre eine ihrer besten Platten herausgebracht haben, so klingt das Dargebotene in diesem Fall wenig ereignisreich.
Natürlich gibt es auch ganz tolle Stücke auf dem Album. „The Great Divide" ode auch „Bow Your Head" wissen generell ganz gut zu gefallen, aber prinzipiell wurde auf dem Album eher auf Durchschnittsniveau agiert. Die Gitarrenläufe wirken größtenteils uninspiriert und die Melodien wenig einfallsreich. Das ist wahrlich bedauerlich, hatten es die Fünf doch meiner Meinung geschafft stets hohe Qualität abzuliefern. Hinzu kommt noch die etwas maue Produktion, die einen auch nicht gerade Luftsprünge vollführen lässt. Beim nächsten Mal bitte wieder besser. Dass ihr das könnt, habt ihr schon mehrfach bewiesen. (David)
Bewertung: 5,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:43 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 27.01.2012
