Wieder einmal bewahrheitet sich die Aussage "Nomen Est Omen" eben nicht: Bei 13 DAYS BEFORE SUICIDE hätte ich anhand des Bandnamens blind auf eine Metal- oder Hardcore-Truppe gesetzt und prompt sämtliche Einsätze verloren!
Denn das Projekt von David Hübsch (mehr oder weniger bekannt von ODIUM und DISCREATION) schippert in ganz anderen Gefilden. Hübsch verwirklicht weder Core-, noch Thrash- oder Death-Ideen, sondern orientiert sich musikalisch an älteren QUEENSRYCHE oder METALLICA-Schoten (ca. "Master Of Puppets/ "..And Justice For All") und garniert das Ganze mit einem Schuss STEVE VAI und "Post"-Feeling. Wenn das mal keine mutige Mischung ist! Da kann man sich allerdings auch leicht die Fingerchen verbrennen...
Doch keine Bange: Die größtenteils instrumental gehaltenen Tracks gehen allesamt sauber in die Lauscher, bestechen durch klug-dynamische Songaufbauten und vorzüglichen Riffs und Soli. Die Abwechslung kommt ebenso mitnichten zu kurz, vom Mid-Tempo-Track ("Moonrise") über flottere Songs ("Toxicate The Dream", "The Indecision") und langsameren Titeln ("Riding Clouds", der Titeltrack, "Final Thoughts") ist alles, was der Kurzweiligkeit dient, vertreten. Groove, Melodie, Spannungsbogen: Alles im rechten Platz! Auch wenn ab und an ZU sehr der METALLICA-Einfluss durchschimmert, macht die Eingängigkeit des Materials dies locker wett.
Hinzu kommt noch ein überraschender Auftirtt eines Jazz-Saxophons in "A Friend´s Advice" (remember QUEENSRYCHE´s "Promised Land"?) mit fieser Ohrwurm-Melodie und von heavy Riffing begleitet und die drei Tracks mit Gesang, die den runden Eindruck komplettieren. Hier wird bei "Altes Ich" sogar auf deutsch gesungen, bei "Let Me Re-Arrange The World" fies gegrowlt und bei "Sleeping (Wide Awake)" ein Sänger mit kernigem Organ untergebracht. Alles in allem wirklich gut durchdacht und mit Suchtfaktor.
Da ich die Stammbands des Herren Hübsch nur marginal kenne, aber von 13 DAYS BEFORE SUICIDE äusserst angetan bin, kann ich nur hoffen, dass der Gute seinen Fokus in Zukunft auf dieser Band belässt und alsbald einen Deal ergattern kann - ich glaube, da schlummert noch einiges an Substanz in diesem Projekt! Das nächste Mal noch eine dickere Produktion und ich zücke mindestens 9 Punkte! (Brix)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 49:46 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: Mai 2013
