Samstag, 27.05.2017
Der dritte und letzte Tag des PsyKA Underground Experience 2017 begann sehr heiß. Die 30°C Marke wurde locker überschritten und so kamen die Leute nur langsam aus ihren Löchern gekrochen.
ETERNAL ENGINE
Das Duo aus der Nähe von Karlsruhe war an diesem Tag der Opener. Auch wenn der Schweiß an diesem Nachmittag förmlich von der Decke tropfte, fanden sich einige Interessierte vor der Bühne ein und wurden mit einer Mischung aus Stoner, Doom und Psychedelic Rock belohnt. Die “ewige Maschine” klang nicht annähernd wie eine 2-Mann Band. Dafür sorgte Sänger/Bassist/Gitarrist Uwe mit Synthesizer Unterstützung und eigens umgebauter Gitarre.
RED SUN
Als nächstes waren RED SUN aus Italien am Start. Das Instrumental Trio brachte spacige und psychedelische Sounds, nah am Post-Rock auf die Bühne und sie hatten sichtlich Spass dabei. Fans von frühen LONG DISTANCE CALLING, oder auch PINK FLOYD kamen hier voll auf ihre Kosten.
KALAMATA
Die nächste Band, KALAMATA, reiste aus Hildesheim in Niedersachsen an und hatte ihr neues Album “Disruption” im Gepäck. Hier ging es schon etwas kraftvoller ans Werk. Das Trio bewegt sich zwischen Stoner und Prog mit einigen Psych-Anleihen. KARMA TO BURN meets MY SLEEPING KARMA könnte man sagen. Die Performance jedenfalls war intensiv und sehr dicht. Definitiv ein Höhepunkt.
SONICATOMIC
Die Überraschung des Tages waren SONICATOMIC aus Italien. Die einzige Band auf dem Festival, der man das Label “tanzbar” verpassen würde. Und das Publikum nahm dankend an. Musikalisch präsentierte sich die Band elektronisch, mit jeder Menge Groove und sehr prominenten Basslines. Die Gitarre fehlte vollkommen, dafür gab es ein Lead-Saxophon. Die Stimmung war jedenfalls großartig und den ersten Preis für die außergewöhnlichste Formation des Tages hatten sie damit auch sicher.
WOLVESPIRIT
WOLVESPIRIT, neben ZONE SIX wohl der prominenteste Name im Line Up. Mit satten zwei Stunden Verspätung (was aber nicht an WOLVESPIRIT lag) und dem Hinweis, man solle wegen der Stimme der Sängerin doch ausnahmsweise in der Halle nicht rauchen, starteten die Würzburger dann in ihr Set. Die Hammond-Orgel mit Leslie brachte schon einen eindrucksvollen Sound rüber und die Gruppe machte einen eingespielten Eindruck. Doch offenbar gab es, im Vergleich zu ihrem Auftritt auf dem Burg Herzberg Festival 2015, einen Besetzungswechsel. Bass-Hühne Andreas Hofmann wurde durch einen verhältnismäßig jungen Kollegen ersetzt, der auch an prominenter Stelle einmal richtig daneben langte. Die wild gestikulierende Sängerin Debbie Craft versetzte das P8 in Biker-Party Stimmung und gab sich alle Mühe ein Frauenbild entsprechend der 1970er Jahre zu präsentieren. So leerte sich die anfangs gut gefüllte Halle in der zweiten Hälfte etwas. Klatsch Animationen sind halt nicht jedermanns Sache.