End Of Green + Apron (29.05.2009, Kaiserslautern - Kammgarn)

end_of_green_-_pressebild01.jpgZunächst waren die Jungs von END OF GREEN bereits für den März gebucht um den Kaiserslauterner Kammgarn mit genialer Musik zu beglücken, doch leider hatte der Termin nicht geklappt, sodass man aber zumindest für Ende Mai einen Ersatztermin gefunden hatte.
So hatten alle Fans der Stuttgarter die Gelegenheit sich das neue Album „The Sick´s Sense“ im Cotton Club (Kammgarn) auch einmal live präsentieren zu lassen.
Das wollte ich mir selbstverständlich auch nicht entgehen lassen, vor allem da ich die Rocker schon seit gepflegten sechs Jahren nicht mehr live gesehen habe. Das letzte Mal war auf dem Summerbreeze 03 und ich war sehr gespannt, was sich bei den Jungs so getan hat.
Für das Vorprogramm verpflichtete man schließlich die Passauer APRON, welche musikalisch allerdings eine gänzlich andere Richtung verfolgten...

Als ich schließlich kurz vor Konzertbeginn den Cotton Club betreten habe, war dieser zunächst noch sehr leer. Auch vor der Bühne versammelte sich wirklich niemand und jeder schien froh über einen Sitzplatz an der Bar oder den Tischen zu sein. Irgendwie machte sich bei mir sofort das Gefühl breit, als ob sich dieser Gig zu einem reinen Genießervergnügen mit Sitzaktivität entwickeln würde, aber glücklicherweise wurde ich später eines Besseren belehrt.
Der Schlagzeuger von APRON lief im Vorfeld bereits mit einem als Megaphon verwendeten Baustellenhütchen durch den Cotton Club um die Leute zu animieren und vor die Bühne zu bringen.

Bei dem schließlich einsetzenden Intro, welches den Startschuss für den Gig von APRON gab, wurde ich um ehrlich zu sein schon sehr stutzig. Musikalisch sollte es wohl in eine ganz andere Richtung gehen. Das extrem EBM-lastige Intro ließ bei mir die Befürchtung entstehen, dass mir die nächsten wahrscheinlich ca. 45 min eine furchtbare Mixtur aus Gothic/EBM/Darkwave um die Ohren gebratzt werden würde. Glücklicherweise hatte ich mich damit genauso getäuscht, wie mit der Annahme, dass es eine Sitzveranstaltung werden würde. APRON beschäftigen sich nämlich eher mit Crossover und Nu-Metal Elementen. Wenn ich beschreiben soll mit was die Musik der Jungs vergleichbar wäre, würde ich es wohl grob als eine Mischung aus KORN, teilweise SYSTEM OF A DOWN und NINE INCH NAILS bezeichnen. Also quasi Crossover mit einigen Industrial Elementen. Ich würde sagen, dass es durchaus gute Musik war, allerdings auch schwierige. Gerade bei solch „verdrehter“ Musik ist es schwierig einen Gig vernünftig zu verfolgen, wenn man das Material nicht kennt. Dafür sind die Songstrukturen einfach nicht so eingängig wie bei manch anderen Bands. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele mit APRON nicht anfreunden konnten, allein schon durch die Tatsache, dass ein komplett anderes Genre präsentiert wurde als das des heiß erwarteten Hauptacts. Für meinen Geschmack haben die Passauer jedenfalls eine solide Show hingelegt. Mir persönlich hat eigentlich nur das komplett überdimensionierte Selbstbewusstsein und der akute Versuch das Publikum zu animieren und näher an die Bühne zu holen bitter aufgestoßen, aber das ist wiederum persönliches Empfinden, was nicht wirklich aussagekräftig ist.

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Setlist:

- Shadow Clown
- Broken Child
- Toothless Sharks
- Pure And Real
- Hyde...
- Ghost In The Machine
- Cornflake
- Myspace Superstar
- Game Called Rejection

Schließlich wurde es nach kurzer Umbaupause und dem Versuch APRONs ihre neue CD unters Volk zu bringen endlich Zeit für END OF GREEN, auf die wir alle gewartet haben. Die Stuttgarter bestiegen endlich die Bühne. Die Stimmung nahm sofort einen Zacken zu und schon jetzt wurde der Rockfünfer gefeiert. Den Einstieg gaben die melancholischen Rocker mit dem Opener des 2003er Albums "Last Night On Earth". "Evergreen" heißt das gute Stück und konnte sogleich mit einer gigantischen Atmosphäre auch live überzeugen. Für mich persönlich ist dieses Album sowieso an absoluter Spitze der END OF GREEN Discographie. Das scheinen die Stuttgarter aber scheinbar auch zu wissen, denn mit ganzen fünf Songs von dem 2003er Album konnte die Setlist auftrumpfen. Das wurde, wie es aber auch zu erwarten war, nur noch von dem neuesten Output „The Sick´s Sense“ übertroffen, von welchem ganze sechs Songs präsentiert wurden. So ging es nämlich nach „Evergreen“ erstmal mit den zwei Opener Tracks der neuen Scheibe „Dead City Lights“ und „Killhoney“ deutlich rockiger zur Sache. Eine sehr gute Wahl diese Songs an den Anfang der Setlist zu setzen, denn so konnte das Publikum nach dem ruhigen Einstieg mal richtig auftauen und aus sich heraus gehen. Eine enorme Bewegung wollte bei den Gästen im Kaiserslauterner Kammgarn zwar nicht aufkommen, aber dennoch merkte man dass es wirklich nahezu jedem genial abging. Es ist und bleibt eben einfach wahnsinnige Genießermucke, selbst wenn die Stuttgarter plötzlich der Rock´n´Roll packt und die gewohnte Melancholie hinten runter fällt. Dementsprechend war auch die Atmosphäre vor der Bühne.
Diese wurde sogar noch von Song zu Song besser und ich glaube jeder wünschte sich, dass dieser Abend nie vorbeigeht. Allein nach den vier aufeinanderfolgenden „Last Night On Earth“ Songs, nämlich „Dying In Moments“, „Demons“, „Tragedy Inside“ und „Highway 69“ kam wohl nicht nur bei mir wahnsinniges Gänsehautfeeling auf.
Bei dem Fünfer stimmt einfach nach wie vor alles! Das geniale Riffing, die langsamen oder auch mal flotteren Drummparts, der unterstützende Bass, welcher gerade bei schleppenden und melancholischen Riffs, wie beispielsweise bei „Demons“, einfach unabdingbar ist oder natürlich der phänomenale, Gänsehaut verursachende Gesang von Frontmann Michelle Darkness.
Die Jungs waren auch wirklich gut drauf und man merkte ihnen einfach an wie viel Spaß sie auf der Bühne hatten. Es ist einfach immer wieder genial eine solch fabelhafte Band in einem kleinen Club-Gig zu sehen, die noch so fannah ist und einfach wahnsinnig sympathisch rüberkommt. Dass END OF GREEN wirklich mit Herzblut bei der Sache sind merkt man allein schon an der Setlist. Mit gepflegten 18 Songs und darin enthaltenen zwei Zugaben war das wirklich ein prall gefüllter Abend über den sich wirklich niemand beschweren kann. Auch die Kommunikation mit dem Publikum und Späßen wie der Aufforderung zu einer „Wall of Love“ in welcher jeder seinen Nachbar umarmen soll, anstelle einer heutzutage leider heißbegehrten „Wall of Death“, sprechen einfach für die Band aus Stuttgart.
Wer nach dem Konzert nicht sofort abgedampft war hatte schließlich auch noch sehr lange Zeit die Gelegenheit seine Helden hautnah zu erleben. Sie haben sich nämlich noch lange Zeit unter die Leute gemischt, Autogramme verteilt und sich angeregt mit den Fans unterhalten, bis effektiv jeder von den letzten Arbeitern des Cotton Clubs/Kammgarn rausgekehrt wurde. Sonst würden wir wohlmöglich immer noch dort unten stehen und trinken und reden.

Dahingehend wirklich noch mal ein herzliches Dankeschön an die Stuttgarter END OF GREEN! Nicht nur dass der Gig phänomenal war, sondern auch danach mit euch zu plaudern, eure Späße mitzubekommen hat den Abend mehr als lohnenswert gestaltet. Auch ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter welche das Publikum noch so lange mit ihren Helden im Cotton Club ließen. Ein genialer Abend!!! (Sebastian)

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Setlist:

- Evergreen
- Dead City Lights
- Killhoney
- Cure My Pain
- Dying In Moments
- Demons
- Highway 69
- Hurter
- Sick One
- Drink Myself To Sleep
- Pain Hates Me
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- My Crying Veins
- Death in Veins
- Die Lover Die
- Bury me Down
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- Dead End Hero
- I Hate

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