Queen veröffentlicht am 18. November "The Miracle Collector´s Edition"

Queen The Miracle Cover ArtNach 33 Jahren präsentieren QUEEN erstmals den verschollenen Original LP Cut ihres Klassikeralbums von 1989, inklusive „The Miracle Sessions“ – eine Bonus-CD mit mehr als einer Stunde unveröffentlichten Studioaufnahmen. U.a. sechs bislang unveröffentlichten Songs und Audioaufnahmen der Bandmitglieder bei der Arbeit im Studio.

Dieser Longplayer gilt nicht ohne Grund als eine ihrer wichtigsten Veröffentlichungen aus den 1980er Jahren. Das 1989 veröffentliche Album The Miracle bescherte QUEEN nicht nur in Europa und Großbritannien reihenweise #1-Platzierungen (u.a. in England, Deutschland, Österreich, Schweiz…), sondern brachte die Band auch in den USA wieder ganz nach oben. Auch dort erreichten sie den Goldstatus. Mehr noch: Den Titelsong bezeichnete Brian May wiederholt als seinen absoluten Lieblingssong von QUEEN. 

Die extrem produktiven Sessions für The Miracle begannen im Dezember 1987 und dauerten bis zum März des Folgejahres. Es war eine Phase, die sich als eine der folgenreichsten ihrer ganzen Bandgeschichte entpuppen sollte: 15 Monate davor, am 09. August 1986, hatten QUEEN ihre gewaltige Europe Magic Tour vor 160.000 Besuchern im britischen Knebworth Park beendet – ein triumphaler Erfolg. Als die Bandmitglieder die Bühne an jenem Abend verließen, um auf den gelungenen Höhepunkt ihrer bis dahin größten Tournee anzustoßen, konnten sie nicht ahnen, dass genau diese Show in Knebworth eine Zäsur darstellen sollte. Tatsächlich war es ihr letzter Auftritt mit Freddie Mercury – und somit der erste von mehreren Schlüsselmomenten, die sogar zu einer längeren Trennungsphase führen sollten. 

Es dauerte über ein Jahr und forderte eine radikale Neugestaltung des Bandgefüges bis QUEEN am 03. Dezember 1987 in den Londoner Townhouse Studios wieder zusammenfanden, um die Arbeit an ihrem 13. Studioalbum aufzunehmen. Zum ersten Mal bekamen dabei alle Mitglieder zu gleichen Anteilen Songwriting-Credits an den Songs zugeschrieben – unabhängig davon, wer nun die Kernidee des jeweiligen Titels gehabt hatte. Ein Ansatz, der sich als extrem fruchtbar erweisen sollte. „Dieses Aufteilen der Credits war eine echt wichtige Entscheidung für uns, weil wir so unsere Egos an der Studiotür abgeben konnten“, sagt Brian May. „Wir arbeiteten wirklich geschlossen als Band zusammen – was davor nicht immer der Fall gewesen war. Ich wünschte, wir hätten schon 15 Jahre früher diesen Entschluss gefasst.“ 

„So werden alle Entscheidungen allein nach künstlerischen Gesichtspunkten gefällt – also ist dieses ‘Jeder hat alles verfasst’ genau die entscheidende Zeile, damit kein Ego und nichts anderes dazwischenkommen kann“, ergänzte Roger seinerzeit. „Unsere Zusammenarbeit funktioniert heute offensichtlich besser als je zuvor. Bei uns geht das immer so auf und ab. Unsere Geschmäcker sind auch sehr unterschiedlich. Früher haben wir uns daher oft im Studio gestritten, aber jetzt fassten wir den Entschluss, die ganzen Songwriting-Credits zu teilen, was ich für eine sehr demokratische und einfach für eine gute Idee halte.“ 

Dieser neue Teamspirit ist auch sehr schön am Cover des The Miracle-Albums zu erkennen, für das Richard Gray, der Art Director von QUEEN, die vier Gesichter der Bandmitglieder zu einem einzigen verschmelzen ließ: „Das Cover zeigt genau diese Einheit, die sie damals waren: vier Menschen, die nahtlos zu einem Ganzen verschmelzen“, so May. „Wir hatten auch mit Freddies sich kontinuierlich verschlechterndem Gesundheitszustand viel zu tun – und zogen an einem Strang, um ihn zu unterstützen.“ 

Da Freddie inzwischen nicht mehr auf Tour gehen konnte, bewies die Band ihr kreatives Genie auf andere Weise: Laut John Deacon lebten sie diese klassische Live-Energie nun einfach im Studio aus. „In den ersten Wochen der Aufnahmephase haben wir auch viele Live-Sachen gemacht, viele Songs gespielt, einfach Jam-Sessions gemacht – und dabei sind auch gute Ideen entstanden.“ 

„Party“ und der Rocksound von „Khashoggi’s Ship“ hätten sich „ganz natürlich entwickelt, wie von selbst“, wie es Freddie damals formulierte. Inspiriert von einem Satz von Anita Dobson, der später auch für die Anti-Apartheits-Demonstrationen zentral wurde, war das übergroße „I Want It All“. Obwohl es genau genommen schon vor der Studiophase geschrieben wurde – ein eindringlicher Beweis dafür, wie viel Heavy-Rock-Nachdruck sich die Band durch ihre Live-Aktivitäten inzwischen angeeignet hatte. „Wir konnten den Song nie live mit Freddie spielen“, sagt May. „Ich bin mir sicher, er wäre zu einem festen Bestandteil unserer Shows geworden – weil der Song so partizipativ ist. Er ist fürs Publikum zum Mitsingen gemacht, eine astreine Hymne.“ 

„Viele der Tracks [von Miracle] beinhalten auch allererste Takes“, so Roger weiter. „Wir wollten nämlich genau dieses Spontane und Frische bewahren. Es war ein Versuch, die Energie und den Enthusiasmus einzufangen, den wir beim gemeinsamen Spielen als Band hatten.“ 

Die Songs dokumentierten auch sehr gut persönliche Erfahrungen der QUEEN-Musiker: Das aus den Schlagzeilen aufgeschnappte Drama, auf dem der Song „Scandal“ basiert, war letztlich Mays Seitenhieb gegen das andauernde Einmischen von Presseleuten in persönliche Angelegenheiten der Bandmitglieder. Und der von John Deacon besonders gefeierte Abschlusstitel „Was It All Worth It“ wurde im Nachhinein als Song über den Gesundheitszustand von Freddie gelesen (der diesen Song komponiert hatte) 

Eine ebenfalls entscheidende Zutat des Erfolgsrezepts war David Richards, der als Toningenieur-Assistent erstmals an dem Album Live Killers mitgewirkt hatte. Nachdem er dann auch für A Kind Of Magic und Live Magic mit von der Partie gewesen war, übernahm Richards nun die Rolle des Co-Produzenten von The Miracle – und wurde für sein Technik-Know-how von May als „genialer Alleskönner“ bezeichnet. 

Während der monatelangen Studiophase entstanden insgesamt mehr als 30 Songs – weit mehr also, als auf ein einziges QUEEN-Album passen würden. Zehn davon wurden schließlich zur Veröffentlichung ausgewählt, ein paar weitere erschienen wenig später als B-Seiten oder Soloveröffentlichungen – oder wurden kurzerhand auf die Nachfolgeralben Innuendo und Made In Heaven verschoben. Insgesamt brachte das Album fünf Hitsingles hervor. 

„Wir hatten etliche Passagen und Parts dieser Songs – manche eher halbfertig, andere waren bloß eine Idee, manche gewissermaßen schon im Kasten… das alles passierte wie von selbst. Es gibt immer diese Songs, die man gerne wieder hervorholt und daran weiterarbeitet, die werden dann irgendwann fertig – und dann gibt es auch Material, bei dem man denkt: ‘Oh, ist ja echt gut, aber ich weiß momentan nicht, was ich daraus machen soll.’ Und natürlich bleiben die dann erst mal auf der Strecke“, so Brian Mays Kommentar. 

Ein Großteil dieser auf der Strecke gebliebenen Session-Tracks lag danach rund 33 Jahre lang mehr oder weniger ungestört in den Archiven von QUEEN. 

Was die eingeschworenen Hardcore-Fans von QUEEN am meisten erfreuen dürfte, ist die „The Miracle Sessions“-CD, die der neuen Boxset-Edition beiliegt: Sie versammelt Originalaufnahmen, Demoversionen und Rough Cuts des gesamten Albums sowie obendrein sechs bisher unveröffentlichte Songs – zwei davon mit Brian am Mikrofon. 

Zu den Highlights der mehr als einstündigen Bonus-Disc zählt dementsprechend die Erstveröffentlichung von quasi-mythischen Tracks wie „Dog With A Bone“, „I Guess We’re Falling Out“, „You Know You Belong To Me“ oder auch vom ergreifenden „Face It Alone“, der als Singlevorbote erschienen ist. Abgerundet wird die Bonus-Disc durch Originaltakes, Demos, Rough Cuts und weitere Eckpfeiler, die schließlich die Essenz von The Miracle ausmachen sollten. 

Obwohl es hier natürlich in erster Linie um die Musik geht, sind auch die gesprochenen Passagen aus den „The Miracle Sessions“ ein weiteres Highlight: Indem das Tape in den Studios von London und Montreux einfach weiterläuft, hört man hier die vier Bandmitglieder so, als wäre man tatsächlich live dabei – als würde man direkt zwischen Freddie, Brian, John und Roger stehen und ihre Diskussionen und Scherze, ihre Insider-Jokes und auch jene Worte, die sie wählen, um Freude oder Frust zu artikulieren, ganz direkt mitbekommen. 

Gerade weil die Band mit relativ unfertigen Ideen im Studio aufschlug, waren QUEEN während dieser Sessions so inspiriert und impulsiv – und diese Atmosphäre hört man nicht nur auf dem fertigen Album, sondern auch in den Gesprächen dazwischen. Um es mit Freddie zu sagen: „Ich glaube, dermaßen eng und eingeschworen waren wir beim gemeinsamen Schreiben noch nie.“

 

„Bevor wir hier alle ohnmächtig werden, soll ich’s vielleicht einfach mal ausprobieren?“

Freddie Mercury („I Want It All“)

 

„Die ausgefallenen Sachen will ich jetzt nicht machen – das erledige ich später.“

Brian May („Khashoggi’s Ship“)

 

Es ist das erste Mal in der Geschichte von QUEEN, dass die Fans durch derartige Session-Originalton-Outtakes quasi direkt ins Studio eingeladen werden, um ganz unvermittelt die bandeigene Dynamik mitzuerleben – was natürlich sehr viel aufschlussreicher ist als jedes offizielle Interview und jedes offizielle Statement. Diese Schlagabtäusche im vermeintlich Privaten – mal verschmitzt, mal ermutigend, gelegentlich auch echt witzig oder auf nette Art bissig – zeigen die Band so, wie sie während dieser späten Blütezeit, in der The Miracle entstand, tatsächlich war: enthusiastisch bei der Sache, inspiriert und angetrieben von einer einzigartigen Chemie und ganz viel Leidenschaft. 

Ebenfalls Premiere feiert im Boxset die Wiederaufnahme in die Tracklist von „Too Much Love Will Kill You“ – denn ursprünglich war The Miracle als 11-Track-LP geplant, doch wurde „Too Much Love…“ dann in letzter Minute wegen irgendwelcher Publishing-Unstimmigkeiten aus der Tracklist gestrichen. Später erschien die Originalversion inklusive Freddies Gesangspart dann auf Made In Heaven (1995). Während die CD-Version der klassischen Tracklist mit 10 Stücken treu bleibt, ist „Too Much Love Will Kill You“ auf der Vinyl-Variante dieser Collector’s Edition erstmals als Albumtrack aufgenommen – und zwar genau an jener Position auf der A-Seite, die der Song ursprünglich schon 1989 auf Vinyl einnehmen sollte. 

Insgesamt vereint die The Miracle Collector’s Edition viele Raritäten, Outtakes, Instrumentals, Interviews und Videos – darunter auch das letzte Interview von John, das er während des Videodrehs zu „Breakthru“ gab. Abgerundet wird die Edition mit einem aufwendig gestalteten, 76-seitigen Hardcover-Buch mit vielen bislang unveröffentlichten Fotos, handgeschriebenen Fanclub-Originalbriefen der Bandmitglieder, Presseclippings aus jenen Tagen und ausführlichen Liner Notes mit Rückblicken von Freddie, John, Roger und Brian, die die Entstehung des Albums und einige ihrer größten Videos beleuchten. 

Bei so viel Exklusivmaterial und so vielen faszinierenden Einblicken in diesen zentralen Moment der Bandgeschichte von QUEEN ist die neue Edition von The Miracle tatsächlich das, was auf dem Cover steht: Ein Wunder, auf das die Fans mehr als drei Jahrzehnte lang gewartet haben.

 

(Quelle: Promo-Team)

 

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