Pig Destroyer - Head Cage

PigDestroyer HeadCageAls ich die erste Single- und Videoauskopplung „Army Of Cops“ hörte, war ich alles andere als begeistert, was die Grindveteranen hier abgeliefert haben. Zugegebenermaßen haben PIG DESTROYER dem Grindcore immer schon ihren eigenen fetten Stempel aufgedrückt, aber derart in zeitgemäße neumodische Rhythmen abzurutschen war nicht nur für mich zunächst erschreckend. Hoffen wir mal, dass das neue Album nicht durchgehend so geartet ist.

Nein, PIG DESTROYER haben ihr Pulver noch lange nicht verschossen, sie wollen nur noch mehr aus sich herausholen, noch mehr probieren, nur eines wollen sie nicht: stehenbleiben und sich wiederholen. Die Gefahr besteht bei „Head Cage“ auch wirklich nicht, ist das Werk doch gespickt mit allerlei Ausflüge in ungewohnte Umgebungen, die dennoch den Namen PIG DESTROYER tragen.

Ja, ich weiß, dass die Produktion einer Grindscheibe gar nicht einfach ist, aber muss sich wirklich jede dieser Auswüchse gleich anhören, und das noch nicht einmal gut? Und damit meine ich nicht, dass Grindcore gut im eigentlichen Sinne klingen muss, aber den Krachfetischismus in eine Plastikhülle zu verpacken missfällt bei immer mehr der neueren Ausgaben. Somit ist der Hörgenuss schon im Vorneherein etwas getrübt. Dann stellt man aber fest, dass auch die weiteren Songs neben „Army Of Cops“ nicht unbedingt den Dotter des Grinds markieren. Mag auch jeder Song abwechslungsreich und wohl durchdacht sein, so kann ich nach nunmehr sechs Alben nicht direkt von einer weiteren Steigerung sprechen. Die neue und aktuelle Besetzung mit Adam Jarvis‘ Cousin John am Bass und der vermehrte Anteil des Songwritings seitens des Drummers machen das Album nicht für jeden deutlich hochwertiger, auch wenn PIG DESTROYER ja nun wirklich schon ganze 16 Jahre ohne Tieftöner auskamen. Aber auch die Tatsache, dass man endlich den kompletten Alleingang bei der Produktion bis zum fertigen Mastering aufgegeben hat, zieht PIG DESTROYER eher den Tarnanzug der Gleichförmigkeit über.
Ich werde einfach nicht so warm mit „Head Cage“, während ich bei anderen Alben eben noch diese innovative und einzigartige Herangehensweise bewunderte. Bei allem Respekt vor Scott Hulls Genie, was er ja auch bei AGORAPHOBIC NOSEBLEED zeigt, muss ich bisher bei Album Nummer sechs leider eher von einer Mittelmäßigkeit reden, wenn auch die typischen Stilistiken immer noch erkennbar sind. Aber vielleicht braucht es einfach noch mehr Durchläufe, um sich das Werk im positiven Sinne schön zu hören. (Jochen)

 

Bewertung:

Jochen6,5 6,5 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 31:06 min
Label: Relapse Records
Veröffentlichungstermin: 07.09.2018

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