High On Fire - Electric Messiah

High On Fire ElectricMessiah„I had a dream about Lemmy“, so die Inspiration zum Konzept des neuen Werks. Mister Pike ist auch nach mehreren Jahren des unsteten Lebenswandels hungrig und lässt keine Chance aus, sich musikalisch zu verausgaben. Parallel zu seinen Eskapaden mit SLEEP ist er allerdings auch nach wie vor im vollen Einsatz für HIGH ON FIRE. Auch ohne neues Album war die Truppe erst kürzlich auf Tour und konnte schon einen kleinen Vorgeschmack auf das nun endlich erscheinende Werk „Electric Messiah“ liefern. Hören wir also mal auf die Gesamtheit des Albums.

Viel geändert hat sich da wirklich nichts zu den Vorgängern. Reibeisenstimme, wahnwitzige Riffs und bahnbrechende Soli, ein knurrender Bass und ein treibendes Schlagzeug. So weit, so gut? Könnte man sagen, wäre man von HIGH ON FIRE anderes gewohnt. Jedoch muss man leider eingestehen, dass man dieses hohe Level nur noch als Basis wahrnimmt und immer eine Steigerung erwartet. Diese bleibt allerdings bis auf einige kurze Momente aus, und so setzt sich einfach der hohe Standard der Combo aus Oakland auch auf Album Nummer acht fort. Zum dritten Mal durfte Kurt Ballou hier Hand anlegen, und das machte er einmal mehr brilliant.

So gesehen geht es eine Ecke wilder und rasanter zu, aber das ist ja auch kein gänzlich unbekanntes Stilmittel des Trios. Auffällig ist jedoch, dass es mehrere überlange Songs gibt, die von Pike selbst als eine Art „persönliche Rock-Oper“ klassifiziert werden.
Trotz allem passiert in diesen epochalen Stücken kaum Neues, und somit kann auch diese Tatsache nicht Aushängeschild des Albums sein. Was also dann? Der unermüdliche Einsatz, die Leidenschaft und Langlebigkeit von HIGH ON FIRE haben schon einen gewissen MOTÖRHEAD-Charakter, und auch eben jene Band definierte sich nicht mit jeder Scheibe neu.

Was „Electric Messiah“ auf jeden Fall fehlt, ist eine dieser unvergesslichen Halbballaden, die sich als Hymnen in die Geschichte von HIGH ON FIRE einschrieben.
Vielleicht braucht das Album auch einfach noch mehr Durchläufe und noch mehr Tiefenwirkung als mir bisher zur Verfügung stand.
Bisher ist „Electric Messiah“ allerdings nicht mehr als ein weiteres, echt gutes HIGH ON FIRE-Album. Schon schade, wenn man als überdurchschnittliche Band die eigene Messlatte so hoch legt, dass man sie quasi nur noch selbst mit großer Mühe übertreffen kann. (Jochen)


Bewertung:

Jochen7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 57:02 min
Label: eOne Music
Veröffentlichungstermin: 05.10.2018

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