Die lange Wartezeit auf ein neues Album wird durch eine EP immer gerne mal unterbrochen. Das dachten sich wohl auch die Männer von VADER und präsentieren auf „Thy Messenger“ immerhin drei neue Songs, eine Coverversion eines Metalklassikers sowie die Neuaufnahme eines ihrer Hits.

Die polnische Abrissbirne hält schon erstaunlich lange ihren hohen Standard. Um nicht in Vergessenheit zu geraten, ist dieses Kleinod nun seit Ende Mai auf dem Markt und zeigt VADER mal wieder von ihrer besten Seite. Fein durchdachtes und musikalisch hochwertiges Material wird geboten als Vorgeschmack zum neuen Album, das allerdings erst Ende des Jahres erscheinen wird.

Dazu gesellt sich eine Neuaufnahme von „Litany“, entstanden durch die Idee, ihr durchaus bestes und damit auch beliebtestes Album, auf den anstehenden Live-Events in seiner Gesamtheit zu berücksichtigen. Mir persönlich gefällt allerdings die ursprüngliche Version besser, was aber auch an dem zuweilen kühl wirkenden Sound von „Thy Messenger“ liegen kann. Klar braucht eine mechanisch agierende Band auch mitunter einen mechanischen Sound, aber mir liegen eher die traditionellen Klänge.
Piotr, Sänger, Gitarrist, kreativer Kopf und Gründungsmitglied von VADER kann erneut mit seiner überragenden Stimme für echte Todesstimmung sorgen und verleiht damit dem Gesamtgefüge der Band ein wertvolles und einzigartiges Element.
Die beeindruckende Version des JUDAS PRIEST – Klassikers „Steeler“ kann auf ganzer Linie punkten, alleine schon wegen der gesanglichen Darbietung. Sie zeigt einmal mehr, dass man auch im Extrembereich nicht unbedingt seine Herkunft aus den Augen verliert.

Auch wenn ich VADER aufgrund ihrer konstanten und konservativen Werke etwas aus dem Fokus verlor, hat mich diese EP wieder ein Stück neugieriger gemacht, und so sehe ich dem Jahresende zumindest musikalisch gesehen erwartungsvoll entgegen. (Jochen)

Bewertung:

7 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 13:23 min
Label: Nuclear Blast
Veröffenlichungstermin: 31.05.2019