Summery Mind - Color

summerymind colorWenn sich eine Band für die Veröffentlichung eines neuen Albums etwas länger Zeit lässt, ist mir das inzwischen normalerweise lieber als wenn alles Schlag auf Schlag geht, das Pensum der ganz großen Bands der Siebziger Jahre kann und will heute sowieso niemand mehr stemmen. Bei SUMMERY MIND aus der Gegend um Bad Salzuflen herum bedeutet etwas länger einen Zeitraum von über vier Jahren, denn „Belonging“, das Zweitwerk der Band erschien bereits im August 2014, umso bemerkenswerter ist es, dass ich besagtes „Belonging“ Album aufgrund von Songs wie „Right Now“ und „Goodbye, Hello“ noch ganz gut im Ohr habe. Folglich wollte ich auch das nun vorliegende Nachfolgewerk „Color“ unbedingt haben, in der Hoffnung, dass die Band in einer zunehmend schwarz-weiß colorierten Welt etwas Farbe ins Spiel bringt.

Interessant ist dabei, dass man sich als Hörer beim nun dritten Album der Band quasi direkt zu Hause fühlt, denn viel geändert hat sich nicht, SUMMERY MIND präsentieren uns nach wie vor eine angenehme und zeitgemäße Alternative Rock Variante. Man erinnert immer noch an die ersten beiden PARAMORE Alben, was umso wertvoller ist, weil die amerikanische Band in den letzten Jahren vorrangig musikalischen Schrott produziert hat.

Dass sich nicht viel geändert hat, bedeutet nun aber nicht, dass „Color“ eine Kopie von „Belonging“ darstellt, die Band hat insgesamt schon einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht, der Gesang von Larissa Rieke zum Beispiel wirkt im Gegensatz zu den ersten beiden Bandalben selbstbewusster und kraftvoller und auch wenn man auf das gleiche Produzententeam gesetzt hat, tönt der Sound der Platte nochmals etwas druckvoller und zeitgemäßer aus der heimischen Anlage.

Was die Songs angeht, so beginnt das Album mit dem Intro „Light“ etwas sperrig, dazu passend gibt es ganz am Ende noch das Outro „Dark“. Es fällt auf, dass sich die besseren Songs des Albums eher in der zweiten Hälfte befinden, namentlich sind das die Hymnen „Dead-End Road“ und „A Scrap Of Love“, in der Mitte des Albums schlägt die Band bei „River“ überraschend ruhige Töne an.
Zieht man Intro und Outro ab, dann bleiben elf Songs auf „Color“ übrig, von denen mindestens mal die Hälfte richtig gut gefallen und auch sachlich richtig gut gemacht sind, die Band setzt auf diesem Album sicherlich etwas mehr auf Variabilität und Abwechslung im Songwriting.

Als besonders lobenswert möchte ich hervorheben, dass die Band im Booklet der CD Notizen zu jedem Song preisgibt, das macht es tatsächlich einfacher sich in die jeweiligen Themen der Songs hineinzuversetzen, Nachahmer wären da wirklich gerne gesehen. Bonuspunkte gibt es dafür natürlich keine, ich habe schließlich die Musik zu beurteilen, aber es ist  definitiv ein Plus, wenn man das gesamte Produkt nimmt.

Aber auch so dürfte die Band mit einer 8er Bewertung ganz gut leben können, ich kann „Color“ jedenfalls wie bereits den Vorgänger für Fans des Genres nur empfehlen, es macht Spaß dieses Album, es hat aber auch genügend Tiefgang, um nicht direkt wieder irgendwo im Kopf und im Regal in Vergessenheit zu geraten. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 48:00 min
Label: Timezone Records
Veröffentlichungstermin: 17.05.2019

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