Hollywood Roses - Dopesnake
Und genau so gehen die HOLLYWOOD ROSES auch ans Werk, frisch, roh, ungestüm, immer mit einem ordentlichen Schuss Pfeffer im Arsch. Drei-Minuten-Songs, einfach drauf losgespielt, dass es nur so raucht und kracht. Und es kracht ordentlich im Gebälk, denn die fünf aus L.A. lassen die wilden Partyzeiten der Achtziger wieder aufleben. Cool, relaxt, dennoch immer am Rande des Wahnsinns, ohne Rücksicht auf Verluste.
Man fühlt sich sofort beim ersten Song zurückversetzt in die glorreichen Tage des Sleazerock, als das Rainbow und der CatClub zu den besten Adressen gehörten. Und nach dem obligatorischen Cover (Jailbreak von THIN LIZZY) steigt man mit Hell yeah sofort ab in die Rock´n´Roll-Hölle. Das rappelt ordentlich, marschiert schnurstracks nach vorn, tritt höllisch den Allerwertesten. Gefolgt von der Street-Punk-Nummer Turbosheen, die ihrem Titel alle Ehre macht und dem Luftschmieden-Groover Skill of the Kill.
Out of the Gutter, das Motto der Truppe erscheint nicht zu hoch gegriffen, es regieren Sex, Drogen, laute Musik und eine unvergleichliche Attitüde. Das Leben des einfachen Mannes wird in der Piano-Ballade Richer or poorer besungen, auch in dem Fach kennt sich die Formation bestens aus, wie Last Cigarette beweist.
Dazu gesellen sich Querverweise an die allmächtigen AC/DC, wie etwa im explosiven I lied oder SKID ROW mit My Deceit. Als ein weiteres, ebenso ungewöhnliches, aber starkes Cover wird noch UFOs Lights out dargeboten, beide Kapellen sind ja eher im melodischeren Bereich maßgebend. Da passt das abschließende Blues-Standard Ice Cream Man doch mehr ins Repertoire.
Für die Arbeit an dem Album konnte man etliche bekannte Namen der Rockgeschichte gewinnen. So partizipierten unter anderem der frühere STONESGitarrist Mick Taylor, die L.A.GUNS-Recken Tracii Guns und Phil Lewis, Pat Travers und der Ex-Gunner Teddy ZigZag Andreadis an den Aufnahmen. Nötig hätten es die HOLLYWOOD ROSES nicht gehabt, da ihre Fähigkeiten ebenfalls nicht zu verachten sind. Die Produktion besorgten neben Bradley Cook (Foo Fighters) YES-Producer Billy Sherwood und der frühere CINDERELLA-Drummer Fred Coury.
Diese ist wie nicht anders zu erwarten rau und ursprünglich ausgefallen, trocken treibt die Rhythmusgruppe die Songs nach vorne. Hier wurde das Feeling sehr gut eingefangen, trotzdem kann auch das nicht über zwei, drei schwächere Kompositionen hinwegtäuschen. Insgesamt sind die fünfzehn Songs aber wirklich ordentlich geschrieben, wenn sie auch nichts Neues bringen. Hier regiert der Spaß an der Musik, die unverfälschte Einstellung der Halb-Outlaws, die sich einen Dreck um Morgen kümmern, wenn sie mit schweren Bikes den Sunset Strip entlang cruisen. (MetalPfälzer)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 53:24 min
Label: Abstract / Dead Line Music
Veröffentlichungstermin: 15.05.2007
- Pfaelzer
- Kategorie: CD-Reviews