Hollywood Roses - Dopesnake

Während GUNS´N´ROSES ihr Album „Chinese Democrazy“ anscheinend niemals herausbringen werden, stehen mit den HOLLYWOOD ROSES die Nachfolger in den Startlöchern. Anfangs als reine Tribute-Band gegründet, wuchs in den Musikern schnell der Wunsch nach eigenen Ideen. Das Ergebnis liegt nun in Form des Debüts „Dopesnake vor. Rein musikalisch liegt das Material natürlich immer noch sehr nahe an dem der einstigen Megastars. Die Bestandteile ihres Sounds sind dieselben wie damals vor zwanzig Jahren, AEROSMITH-Riffs, Punkrock, Blues, Boogie und Rock´n´Roll. Der Stoff mit dem man auf der Strasse groß wird, laut dreckig und gemein.
Und genau so gehen die HOLLYWOOD ROSES auch ans Werk, frisch, roh, ungestüm, immer mit einem ordentlichen Schuss Pfeffer im Arsch. Drei-Minuten-Songs, einfach drauf losgespielt, dass es nur so raucht und kracht. Und es kracht ordentlich im Gebälk, denn die fünf aus L.A. lassen die wilden Partyzeiten der Achtziger wieder aufleben. Cool, relaxt, dennoch immer am Rande des Wahnsinns, ohne Rücksicht auf Verluste.

Man fühlt sich sofort beim ersten Song zurückversetzt in die glorreichen Tage des Sleazerock, als das Rainbow und der CatClub zu den besten Adressen gehörten. Und nach dem obligatorischen Cover („Jailbreak“ von THIN LIZZY) steigt man mit „Hell yeah“ sofort ab in die Rock´n´Roll-Hölle. Das rappelt ordentlich, marschiert schnurstracks nach vorn, tritt höllisch den Allerwertesten. Gefolgt von der Street-Punk-Nummer „Turbosheen“, die ihrem Titel alle Ehre macht und dem Luftschmieden-Groover „Skill of the Kill“.
„Out of the Gutter“, das Motto der Truppe erscheint nicht zu hoch gegriffen, es regieren Sex, Drogen, laute Musik und eine unvergleichliche Attitüde. Das Leben des einfachen Mannes wird in der Piano-Ballade „Richer or poorer“ besungen, auch in dem Fach kennt sich die Formation bestens aus, wie „Last Cigarette“ beweist.
Dazu gesellen sich Querverweise an die allmächtigen AC/DC, wie etwa im explosiven „I lied“ oder SKID ROW mit „My Deceit“. Als ein weiteres, ebenso ungewöhnliches, aber starkes Cover wird noch UFOs „Lights out“ dargeboten, beide Kapellen sind ja eher im melodischeren Bereich maßgebend. Da passt das abschließende Blues-Standard „Ice Cream Man“ doch mehr ins Repertoire.

Für die Arbeit an dem Album konnte man etliche bekannte Namen der Rockgeschichte gewinnen. So partizipierten unter anderem der frühere STONES–Gitarrist Mick Taylor, die L.A.GUNS-Recken Tracii Guns und Phil Lewis, Pat Travers und der Ex-Gunner Teddy „ZigZag“ Andreadis an den Aufnahmen. Nötig hätten es die HOLLYWOOD ROSES nicht gehabt, da ihre Fähigkeiten ebenfalls nicht zu verachten sind. Die Produktion besorgten neben Bradley Cook (Foo Fighters) YES-Producer Billy Sherwood und der frühere CINDERELLA-Drummer Fred Coury.

Diese ist wie nicht anders zu erwarten rau und ursprünglich ausgefallen, trocken treibt die Rhythmusgruppe die Songs nach vorne. Hier wurde das Feeling sehr gut eingefangen, trotzdem kann auch das nicht über zwei, drei schwächere Kompositionen hinwegtäuschen. Insgesamt sind die fünfzehn Songs aber wirklich ordentlich geschrieben, wenn sie auch nichts Neues bringen. Hier regiert der Spaß an der Musik, die unverfälschte Einstellung der Halb-Outlaws, die sich einen Dreck um Morgen kümmern, wenn sie mit schweren Bikes den Sunset Strip entlang cruisen. (MetalPfälzer)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 53:24 min
Label: Abstract / Dead Line Music
Veröffentlichungstermin: 15.05.2007
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